Yank Lawson; London, den 23. April 1977

Frech. Saufrech. Denn das klingt zunächst ja etwas aufgeblassen. The World’s Greatest Jazz Band. Die beste Jazzband der Welt. Ein of Yank Lawson and Bob Haggart hat man erklärend und halbironisch angehängt. Sei’s drum.

Vielleicht sollte man wissen, dass diese World’s Greatest Jazz Band of Yank Lawson and Bob Haggart einige der besten, feinsten und bekanntesten traditionellen Jazzer zusammenbringt. Sie alle kommen aus dem Umkreis der alten Bob Crosby Band. Bob Crosby, das war der Bruder von Bing, hat den Dixieland weiterentwickelt, und ihn stilistisch vom Combo Jazz hin zur Big Band getrieben.

Die WGJB klingt und swingt denn in der Tat so wie eine kleine Big Band. Erreicht wird dies, indem die Blechbläser doppelt besetzt werden. Dann findet sich beispielsweise neben dem dynamischen Trompeter Yank Lawson ein wunderbar lyrischer Trompeter wie Billy Butterfield. Da spielt ein Saxophonist wie Eddie Miller, Klarinettisten wie Bob Wilber und Joe Muranyi oder der einzigartige Tenorist Bud Freeman. Der großartige Ralph Sutton sitzt meist am Klavier und hält die Band zusammen.

Als Tournee-Band wird die WGJB 1968 gegründet, zehn Jahre später löst sie sich auf. Finito. Die alten Herren sind zu alt. Und die Jungen bringen es nicht so richtig. All die Solisten der World’s Greatest Jazz Band dürfen als Ausnahmemusiker des traditionellen Jazz gelten, jeder als ein Meister seines Faches.

Und der robuste Yank Lawson bildet den Mittelpunkt der Band. Yank ist bei Ben Pollack in die musikalische Lehre gegangen, das war in den frühen 30er Jahren. Der kraftvolle Trompeter hat später mit den Größten des alten Jazz gespielt, mit Benny Goodman, mit Tommy Dorsey, mit Eddie Condon.

Die meisten Solisten der WGJB musizieren heute im Jazz-Himmel da oben, aber als sie noch hernieder jazzten, da war diese Rentnercombo in der Tat die beste traditionelle Jazzband der Welt.

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