Gestern Abend in der Allianz Arena: FC Bayern München gegen Borussia Dortmund. 1 zu 3. Ein Fussballspiel, das einige wichtige Erkenntnisse erlaubt.

Zum einen sah man einen müden FC Bayern. Müde in den Beinen und müde vor allem im Kopf. Kein druckvolles Spiel, kein Zweikampfverhalten, keine kreativen Ideen, eine seltsame Lustlosigkeit, das Spiel aufzubauen.

Ganz anders die Dortmunder. Pressing bereits in der gegnerischen Hälfte, eine hohe Laufbereitschaft, ein traumhaftes Stellungsspiel. Das war eine Mannschaft, die in ihren lichten Momenten an den FC Barcelona erinnerte.

Eine andere Erkenntnis bezieht sich auf die Spieler. Dortmund besitzt eine junge Mannschaft, der die Freude und Begeisterung am Spiel anzumerken ist. Das Durchschnittsalter des BVB betrug gestern rekordverdächtige 22 Jahre. Und das sind Youngsters, die auf ihren Positionen eine Spitzenleistung abrufen können: Der Verteidiger Mats Hummels, den Klinsmann in München ausgemustert hat, der Paraguayer Lucas Barrios als Knipser, Nuri Sahin als Kopf im Mittelfeld, das Talent Kevin Großkreutz.

Anders bei den Bayern. Hier erreichte keiner, außer vielleicht Luiz Gustavo, eine wenigstens mittelmäßige Leistung. Offensichtlich blieben die Problemszonen des FCB: Im Abwehrzentrum, linke Verteidigung, ein überforderter Danijel Pranjic, ein Torwart, der zu langsam mitspielt. Und wenn man die Kneifzange Rib-Rob mit jeweils zwei Leuten gut abdeckt, dann sind auch Franck Ribery und Arjen Robben auszuschalten.

Ein in jeder Hinsicht verdienter Sieg von Borussia Dortmund also, fast eine Lehrstunde für den amtierenden deutschen Meister. Und das war dann wohl die einhellige Erkenntnis: Gestern haben 69.000 Zuschauer in München den neuen deutschen Fussballmeister gesehen – die Jungs in Gelb.

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