Für mediterrane Gefilde besaß Ernest Hemingway ein Faible. Er liebte Spanien, ebenso wie Italien und Kuba hatte er gut 20 Jahre zu seiner Wahlheimat erkoren. Er mochte diese ungezwungenen und sonnigen Tage, jene durch Bolero, Rum und Machismo geprägte Lebensart der Insulaner. Und auf Kuba schrieb er sein kleines Opus Magnum Der alte Mann und das Meer. William Faulkner meinte, mit diesem Roman und just an diesem Orte habe Hemingway Gott gefunden. Die Zukunft wird zeigen, dass dies das beste Stück Literatur ist, das beste von uns allen wohlgemerkt.
Ein spannende Frage: Wie gut war eigentlich Hemingways Spanisch? Beherrschte er die Sprache, konnte er sich verständlich machen? Oder hielt er es wie die allermeisten US-Bürger, die wie selbstverständlich davon ausgehen, dass alle Welt Englisch spricht?
Nun stosse ich auf ein Film- und Tondokument, das den spanischen Hemingway zeigt. Leider ist die technische Qualität nicht gerade berauschend, aber dies ist immerhin ein seltener Filmschnippsel.
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Für Der alte Mann und das Meer erhielt Ernest Hemingway 1953 den Pulitzer-Preis, ein Jahr später den Literatur-Nobelpreis. Kurz nach Verkündung der Nobel-Ehren kreuzte das kubanische Fernsehen auf Finca Vigía auf. Reporter Juan Manuel Martínez, etwas sinister mit dunkler Sonnenbrille und im gestelzten Duktus, sowie der Kameramann arbeiten für die Station CMQ, in den 50er Jahren eine große Radio- und TV-Station auf der Insel.
Der amerikanische Autor streut in sein Statement kubanisches Spanisch ein, er sei ein