Oha, wie laut hat so mancher die Totenmesse für Print schon gelesen. Print sei zwar noch nicht tot, aber es müffele doch schon gewaltig. Das Internet sei schneller, billiger, besser. Wer, zum Teufel, brauche da noch die Holzindustrie?
Aber, wer wache Augen hat und gute Ohren, der merkt, es rückt sich etwas zurecht. Dutzende von neuen Zeitschriften werden gegründet, Fachzeitschriften und Special Interest, nahe am Kunden, halten wacker ihre Auflage. Marktsegmente wie Wohn- und Food-Zeitschriften oder Gesundheits-Magazine können gar schöne Zuwächse ausweisen. Und die Kunden sind bereit für ihre Magazine mehr zu zahlen. Verleger merken, mit Print kann man noch verdammt viel Geld verdienen.
Gleichzeitig beobachten wir eine Entzauberung von verlegerischem Digital. Mit Online-Journalismus lässt sich nach wie vor kein Geschäftsmodell zimmern, E-Books kommen auf einmal an Wachstumsgrenzen, die Tablet-Träume bei Zeitschriften sind zerstoben, der Journalismus im Internet versetzt uns oft genug nicht in Entzückung sondern in Sensationsrausch. Von Augmented Reality, QR-Codes und E-Magazines, vor Jahren als Heilsbringer gepriesen, ist noch keiner reich geworden, im Gegenteil.
Und das Internet wirkt nicht als Disruption, die alles nieder macht, sondern zunächst