gefunden in Westerland/Sylt, im Mai 2008;

gefunden in Westerland/Sylt, im Mai 2008; Photo by W. Stock

An Hausfassaden mag man erhellendes lesen. Eine Jahreszahl hier, ein Werbespruch da. Oder das Haus schmückt sich mit einem Namen. Villa Kennedy, zum Beispiel. Oder Südtiroler Stuben.

Dieses Haus hier auf der Insel Sylt trägt den merkwürdigen Namen Terminus. Latein. Wir haben fertig? Kam mir als erstes in den Sinn. War wohl ein schwieriges Haus.

Sollte man meinen. Das Verb jedoch heißt terminare und das Partizip Perfekt Passiv, Nominativ, im Singular, maskulin wäre eigentlich dann terminatus – fertig!

Anderer Gedanke: Altersheim. Jetzt kommt das Ende. Ende der Reise des Lebens. Kann doch wohl nicht sein! Da es sich um ein Ferienhaus handelt, vielleicht Ende der (Urlaubs-) Reise. Fragen über Fragen.

All dies ist aber nicht gemeint. Denn Terminus als Substantiv bedeutet im Lateinischen auch Grenzstein oder Grenze, so dass dieses Haus wohl seine Grenze zu irgendetwas betont. Vielleicht die Grenze zur Innenstadt.

Übrigens, Terminus ist in der Mythologie auch die Gottheit der Grenzen und Grenzsteine.

Die Mehrzahl von Terminus ist Termini. Der Bahnhof von Rom heißt bekanntlich Roma Termini und er heißt so, weil er der Kopf- oder Endbahnhof der Römer ist.

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