Notizen und Anmerkungen von unterwegs

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Miles Davis, der Gott der Trompete, spricht

Photo by Volker Wagner

Den Haag, den 15. Juli 1984

Miles, Sie sehen gesund aus..
Ja, das ist so. Mein Körper ist ausgeglichen. Wenn man sich gut fühlt, kann man auch gut spielen. Wenn dir dein Körper sagt, das stehst du durch, dann kannst du es schaffen.

Sie wenden sich bei Ihren Auftritten dem Publikum nicht mehr ab, kehren ihm nicht mehr den Rücken, so wie früher…
Ich weiß nicht, was ich auf der Bühne tue. Die Bühne ist ein weites Feld. Und von jedem Punkt klingt der Sound anders. Ich blase meine Trompete und vergesse alles um mich herum.

Warum spielen Sie?
Das ist wie eine Sucht: Ein Drang tief in mir. Das muss einfach raus.

Und was bedeutet Jazz?
Keine Ahnung.

Und was bedeutet Ihnen das Wort Jazz?
Jazz bedeutet schwarz. Schwarze Musik. Nein, Unsinn, ich mag dieses Wort, schwarz, nicht. Nigger. Nigger-Musik. Jawohl, Jazz ist Nigger-Musik.

Glauben Sie, dass der Jazz das Business des weißen Mannes ist?
Genau das!

Warum reizt es Sie, mit jungen Musikern zu spielen?
Jung, alt? Was zum Teufel hat das zu bedeuten?!

Das frage ich Sie…
Das spielt keine Rolle. Alter ist unwichtig.

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Der junge alte Tom Jones

Europa kann nicht gerade viele gute Pop- und Jazz-Sänger vorweisen. Die meisten kommen noch immer aus den Vereinigten Staaten, wo Tradition und Infrastruktur um einiges besser sind als in der alten Welt. Aber wenn man heute nach dem besten seiner Zunft fragen würde, dann würde wohl nicht ein Amerikaner, sondern der Brite Tom Jones ziemlich weit oben auf der Liste stehen.

Dieser Sänger ist ein Phänomen. Dies zeigt das Youtube-Video eindrucksvoll. Denn zwischen beiden Aufführungen von Fly me to the moon liegen, man mag es kaum glauben, schlappe 38 Jahre. 1969 in seiner Fernsehshow This is Tom Jones und 2007 im chilenischen Viña del Mar.

Aber auch der alte Tom Jones ist ein Junger. Noch immer hat der Waliser Tom Jones eine kraftvolle, klare Stimme. Was ihn auszeichnet: Er kann Bariton als auch Tenorstimme singen und seine Stimmumfang deckt sicherlich drei Oktaven ab.

Tom Jones ist einer der wenigen Crooner, die auch heute noch im gut Geschäft sind. Er überzeugt übrigens auch als jemand, der sich dem Neuen immer geöffnet hat, siehe Kiss oder Sexbomb, wo er HipHop-Elemente einbaut. Kein Zweifel, Tom Jones ist – gestern wie heute – einer der ganz Großen.

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