Berlin, in Februar 2012, Photo by W. Stock

Berlin, im Februar 2012

Es ist das Fußballstadion der deutschen Hauptstadt. Das Berliner Olympiastadion. Dies ist ein Ort, an dem Spass und Ausgelassenheit regieren sollten.

Und doch habe ich ein Problem mit diesem Olympiastadion. Ich war da. Jedoch ein anderer auch. Man merkt es. Der Mann lastet auf diesem Ort.

Man bemerkt diesen Mann an der Architektur des Stadions. Ich kenne die Bauart. Aus Russland, aus der DDR, aus China. Wuchtige Klötze, gerade Linien, strenge Formen. Keine Schnörkel, nichts Verspieltes, keine Lebensfreude. Der Beton ist stark, der Mensch ist ein nichts.

Das war die Botschaft dieses Mannes. Hier im Stadion hat er seine Wahnideen und seine Mordtaten gefeiert. Deshalb mag bei mir keine rechte Freude aufkommen, an diesem Ort, selbst 70 Jahre später.

Dass man die diktatorischen Linien mit Modernismus angereichert hat, macht das ganze nicht besser, nur albern und lächerlich. Es passt nicht, die Erinnerung an Terror und Mord mag nicht zum Fussball passen.

Warum, die Frage muss mit Nachdruck erlaubt sein, warum baut man in Berlin kein schönes Fußballstadion? Und macht aus diesem Ort der dunklen Geschichte eine Gedenkstätte wider die Diktatoren aller Couleur?

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