Wendell Armbruster jr. – ein Spießer, der alle Klischees über Amerikas Spießer ausfüllt – muss Hals über Kopf vom heimischen Golfplatz nach Ischia: Sein Vater, ein bigotter Multimillionär, ist während seines Kuraufenthaltes auf der Insel bei einem Autounfall ums Leben gekommen.
Die Kur stellt sich jedoch als Techtelmechtel heraus: Der Vater hat über Jahrzehnte mit seinem Kurschatten, einer Britin, Zimmer und Bett geteilt. Er hat sich nicht gesund gepflegt, sondern gesund gestossen, wie Sohnemann bald treffend feststellt.
Auf Ischia lernt Wendell dann die zickige Pamela Piggott kennen, die Tochter der Geliebten seines Vaters, die ihrerseits die tote Mutter, ebenfalls in dem Auto umgekommen, überführen will. Und jetzt nimmt die sympathische Komödie ihren Lauf.
Denn Armbruster jr. wird nicht nur mit dem Sittenverfall konfrontiert, sondern auch mit Italien. Mal sind keine Zinksärge aufzutreiben, dann fehlen Papiere, dann wird am Wochenende nicht gearbeitet und schließlich werden die Leichen entführt.
Trotz dieser irrwitzigen Wendungen, die Witwe und das Begräbnis warten in den USA, erliegt Wendell Armbruster junior dem Charme Italiens und wohl auch dem Pamelas. Und der verheiratete Wendell scheint ganz die erotischen Eskapaden des Vaters fortsetzen zu wollen – mit Pamela.
Jack Lemmon spielt diesen amerikanischen Spießer und der Film ist bis in die kleinen Nebenrollen wunderbar besetzt. Kein Klischee wird ausgelassen, kein Stereotyp ist zu billig.
Bei diesem Hollywood-Film zeigt sich Regisseur Billy Wilder auf dem Höhepunkt der Kreativität. Er karikiert Amerika und er karikiert Italien. Aber nie ohne die alte Welt gegen die neue Welt ausspielen zu wollen, ohne Partei zu ergreifen, so als wolle er seine alte mit seiner neuen Heimat aussöhnen. Eine menschliche Komödie, ein Plädoyer für Verständnis und Toleranz.
Meine Lieblingsszene findet sich gleich zu Anfang des Films, als Lemmon, noch im Golfer-Outfit, auf der Toilette mit seinem dezenten Flugnachbarn die Kleidung tauscht und dabei versehentlich wohl auch die Papiere. Beim italienischen Zoll wird Armbruster dann für den anderen gehalten. “Doktor, Fleischmann, hallo Doktor Fleischmann, sagen Sie, dass ich nicht Doktor Fleischmann bin.”
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