Berlin, im Februar 2012
Holocaust. Die systematische Vernichtung der europäischen Juden. Die grausamste Politik, die sich nur denken lässt in der jüngeren Geschichte der Menschheit. Es gilt nicht zu vergessen.
Doch wie kann man die Erinnerung an das Unvorstellbare, an das Nichtbegreifbare wach halten? Das Monument des New Yorker Peter Eisenman, auf 19.000 Quadratmeter, versucht hierauf eine Antwort.
Seit 2005 steht das Monument, unweit des Brandenburger Tors. Ein Mahnmal, inmitten in der Stadt, von der das Verbrechen ausging. Die Ausrottung der Juden in Deutschland und Europa in den 30er und 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Das Verbrechen, unbegreiflich: Der Wahn von Wahnsinnigen.
Quader an Quader. Grau an grau. Ein Labyrinth aus Beton. Steinblock an Steinblock. Manche flach wie der Boden, andere bis zu fünf Metern hoch. Dazwischen Gassen, eng und massiv, die einen zu erdrücken scheinen.
Das Holocaust-Mahnmal ist in seiner Nüchternheit, auch in seiner Bedrängnis, ein Monument, das einschüchtert. Wie ein Friedhof aus Beton, eine endlose Reihe von Särgen und Sarkophagen. Ein Steinfeld für ermordete Frauen, Männer und Kinder. An den Seiten, als Zeichen der Hoffnung, ein Dutzend grüner Bäume.
Auch wenn man den Terror und das Verbrechen der Nazis und der Deutschen am jüdischen Volk weder in Worte fassen noch baulich beschreiben kann, die Monolithe an der Ecke Hannah-Arendt-Strasse/Ebertstrasse wirken als ein Ort zum Innehalten, als Platz des Entsetzens und dann auch zum Nachsinnen. Ein würdiges Mahnmal.
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