Gottfried Heller, München, Der einfache Weg zum Wohlstand

Gottfried Heller, Der einfache Weg zum Wohlstand

Gottfried Heller hat ein neues Buch geschrieben. Der einfache Weg zum Wohlstand. Hui, das klingt zunächst frech und provokativ. Aber wenn solches ein älterer Herr ausspricht, der keinem mehr etwas beweisen muss, dann sollte man die Zeilen aufmerksam lesen.

Denn Heller These, in der Tradition Ludwig Erhards, stimmt. Es tut gut, wenn in diesen verzwickten und unübersichtlichen Zeiten jemand an die einfachen Regeln guten Wirtschaftens erinnert. Weniger ausgeben als einnehmen, zum Beispiel. Wenn man solch einfache Regeln befolgen würde, hätten wir in Europa keine Wirtschaftskrise.

Erst erwirtschaften, dann ausgeben. Nicht umgekehrt. Sich verschulden nur zum Investieren, nicht für den Konsum. Beim Kauf von Aktien nicht auf den kurzfristigen Ein- und Ausstieg schauen, sondern langfristig anlegen. Time statt Timing nennt Heller das. Auch so eine einfache Regel.

Sich nicht von Gefühlen leiten lassen, sondern rational auf Geschäftsmodell und Performance schauen. Mit ruhiger Hand anlegen, nicht die zittrige Hand spielen. Hier höre ich unseren alten Freund und Kollegen André Kostolany sprechen, der mit Gottfried Heller fast drei Jahrzehnte beruflich verbunden war.

Manch Gescheites steht in diesem Buch. Wie man seine Altersversorgung vernünftig gestaltet, was bei der Aktienauswahl zu beachten ist, von welchen Sachen man die Finger lassen sollte. Und so manch Verblüffendes wird ausgebreitet. Beispielsweise eine Methode, wie man seine Rendite erhöht, jedoch gleichzeitig auch sein Risiko minimiert.

Gut gefällt mir auch, wie verständlich Gottfried Heller die aktuelle Euro-Krise erklärt. Der Münchner Vermögensverwalter analysiert auf den Punkt, verschont keinen. An diesen Passagen merkt man wohltuend, dass der Autor keinem nach dem Mund reden muss.

Auch der Untertitel gefällt mir sehr: Mehr verdienen, weniger riskieren und besser schlafen. Was habe ich von einem vermeintlich lukrativen Invest, das mir den Schlaf und die Lebensfreude raubt? Auch das ist eine sympathische Botschaft Hellers: Nicht der Mensch dient dem Invest, sondern das Invest dem Menschen.

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