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Ostersamstag in der Allianz Arena. Das Meisterschaftsspiel des FC Bayern München gegen den FC Augsburg. Der Meisterschaftsanwärter gegen den Aufsteiger. Die Ouvertüre für das Match gegen Dortmund und das Champions League Halbfinale gegen Real Madrid. Ist der FCB gerüstet für beide Spitzenspiele?

Zunächst muss man den Augsburger ein Riesenkompliment machen. Die Mannschaft hat einen rasanten Weg nach oben hinter sich. 2002 Aufstieg in die Regionalliga, 2006 Aufstieg in die 2. Bundesliga und 2011 dann der Aufstieg in die erste Liga.

Trainer Jos Luhukay hat aus einer Truppe der Nobodys eine schlagkräftige Elf zusammengestellt. Die Mannschaft, ohne jeden Star, spielt sehr kompakt, überaus mannschaftsdienlich, sie schaltet schnell zwischen Abwehr und Angriff um, und spielt einen sympathischen und unaufgeregten Fussball.

Gegen den FC Bayern kamen die Augsburger gefährlich meist über den linken Flügel, im Mittelfeld setzte der Koreaner Ja-Cheo Koo die Akzente und zwei, dreimal brannte im Münchner Strafraum der Osterkranz. In dieser Form dürften die Augsburger mit dem Abstieg nichts zu tun haben, auch wenn sie in der Allianz Arena diesmal keinen Punkt holten.

Die Münchner, die 2 zu 1 gewannen, schienen den FC Augsburg nicht ganz erst ernst zu nehmen. Trotz des ultrafrühen Tores durch Mario Gómez nach 26 Sekunden stotterte die Angriffsmaschinerie, kamen zu wenig steile Pässe aus dem Mittelfeld, fehlte die Kreativität, blieb der Druck nach vorne gering.

Nehmen wir diesen Gegner als Sparringspartner für die kommenden großen Aufgaben gegen Dortmund und Real. Das Spiel gegen Augsburg und das letzte gegen den FC Basel haben gezeigt: Die Münchner sind verwundbar, wenn sie einen schlechten Tag haben, aber sie vermögen einen Zauber-Fussball zu spielen, wenn sie denn einen guten Tag erwischen. Beides habe ich in dieser Saison schon gesehen, alles offen für Dortmund und Madrid.

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