Nicht nur im Journalismus lernt man früh: Obacht bei sexuellen Anspielungen! Oma und Opa lesen es, der Lehrer, der Herr Pastor, der Nachbar. Irgendeiner fühlt sich immer auf den Fuß getreten. Zu recht. Denn meist gehen Themen unter der Gürtellinie eben unter die Gürtellinie.
Sprachlich bleibt es schwierig, beim Schlüpfrigen auch noch Eleganz zu bewahren. Natürlich gilt diese Regel auch für das Wirtschaftsleben.
Werbung mit plumper sexistische Optik fallen ordinär auf, sexistische Textspielereien stossen übel auf. Das Schlimmste jedoch: halbseidene Andeutungen erschweren eine vernünftige Markenführung.
Denn eine starke Marke funktioniert ähnlich wie ein guter Freund. So sagt man locker: Ich gehe mal eben zum Dallmayr. Am liebsten fliege ich Lufthansa!
Der Umgang mit starken Firmen- und Markennamen besitzt stets etwas Vertrautes und Persönliches. Aber wie soll man auf das Ladengeschäft im schönen Landsberg verweisen. Vater, geh mal auf den Strich und bring Geschenkpapier mit?
Oh, das geht natürlich nicht, das ist ein ganz dicker Fauxpas! Da helfen auch keine 20 Prozent Rabatt auf Alles. Und all dies dann auch noch in der erzkatholischen Provinz! Ich verstehe es nicht. Ist es Naivität oder steht ein großer Plan dahinter?
F. Schwedt
Kaum zu glauben! Gibt es den Laden wirklich? Ich kann es mir nicht vorstellen…