Juan Carlos IAn einem Abend im Februar 1981, so wird berichtet, ließen die Putschisten dem spanischen König eine unmissverständliche Botschaft zukommen. Majestät, so wurde ihm per Telephon gesagt, Sie haben 24 Stunden Zeit, das Land zu verlassen. An diesem 23. Februar 1981 verkündete der General Jaime Milans del Bosch zusammen mit Spießgesellen wie dem Oberstleutnant Antonio Tejero von der Guardia Civil den Ausnahmezustand und beorderte die Truppen aus den Kasernen.

Doch was antwortete König Juan Carlos I auf das Ultimatum der Putschisten? Er sagte nur einen Satz: Wenn Ihr mich weghaben wollt, dann müsst Ihr mich schon erschießen. Dies war der Satz, der Spaniens wackelige Demokratie gerettet hat.

Anschließend wandte sich der König, jahrelang als Weichei und Zögling von Diktator Franco verschrieen, per Fernsehen in seiner Uniform als Oberbefehlshaber der Streitkräfte an seine Landsleute und verteidigte die junge Demokratie gegen die diktatorische Auflehnung. Der Putsch brach noch in der gleichen Nacht zusammen wie ein Kartenhaus.

Ein fester Standpunkt, denn ein König lässt sich nicht vertreiben. Der Monarch, so seine Aufgabe, ist der Löwe des Stammes, er muss Ordnung halten und Grenzen setzen. Und mit Ruhe und Gelassenheit seine Vision verkünden und das Land zusammenhalten.

An diesen kurzen und mutigen Satz des Februars 1981 muss erinnert werden, jetzt, wo dieser König 75 Lebensjahre vollendet hat und wo er so krank, so müde und betrübt wirkt. Und gerade jetzt, wo viele seiner Landsleute sich von ihm abwenden, weil es da vielleicht ein paar dunkle Flecken auf weißer Weste geben könnte.

Aber, so frage ich, wie wichtig ist all die Schürzenjägerei, diese dämliche Elefantenjagd oder ein unziemlicher Schwiegersohn? Alles kleines Karo, nicht der Rede wert, alles geschenkt. Jedenfalls im Vergleich. Denn was zählt all das gegen diesen einen klaren Satz?

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