München, im September 2013 Photo by C. Stock

München, im September 2013
Photo by C. Stock

Nun sind die ersten Spiele der Saison gespielt, die Champions League ist gestartet, und man mag ein erstes Urteil fällen, wo denn dieser FC Bayern in der Saison 2013/2014 steht. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus.

Bayern spielt einen reifen und abgeklärten Fußball. Die Handschrift des neuen Trainers – Pep Guardiola, als Messias vom FC Barcelona gekommen – wird mehr und mehr erkennbar. Das Spiel ist schneller und variantenreicher geworden als noch unter Jupp Heynckes.

Der kluge Katalane Josep Guardiola denkt fußballtaktisch im Dreieck. Das haben Teile der Bayern-Mannschaft bereits gut verinnerlicht. Ich konnte gegen CSKA Moskau beobachten, wie das Dreieck Alaba-Kroos-Ribéry schon prima funktioniert. Ein zweites Dreieck deutete sich beim Spiel auf Schalke an: Schweinsteiger-Lahm-Kroos.

Einige Personalentscheidungen jedoch kann ich nicht ganz nachvollziehen: Lahm ins defensive Mittelfeld abzustellen, finde ich suboptimal. Dort braucht es einen robusten Typen. Gómez abzugeben war Blödsinn. Doch die Breite des Kaders ist beeindruckend. Auch wenn viele Topkräfte verletzt oder angeschlagen sind – Schweinsteiger, Martínez, Götze – , es steht immer eine großartige Mannschaft auf dem Rasen.

Trotzdem hat Matthias Sammer mit seiner Kritik vollkommen recht, die Münchner Mannschaft emotionalisiere sich noch zu wenig, es fehle noch die Leidenschaft, zu sehr bleibe das Spiel im Berechenbaren. Nun, wir sind erst am Anfang einer langen Strecke. Man muss Pep und den Akteuren mehr Zeit geben.

Ich bleibe Optimist. In der letzten Saison unter Jupp Heynckes war der Start verhalten, die Mannschaft hat sich erst langsam in den Rausch und den Höhepunkt des Triple hinein gespielt. Ich kann mir heuer gar eine Fußball-Evolution vorstellen: Bei Bayern kann Pep nicht nur für den Barça-Touch sorgen, sondern wegen der Kraft und der Athletik der Bayern-Spieler den Münchner Fußball auf eine neue Stufe heben – eine Stufe über Barcelona.

 

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