Auf seinem Höhenflug hat der DAX die neue Rekordmarke geknackt. 11.000 Punkte. Trotz Krise in der Ukraine, trotz Pleite-Griechen, trotz Deflation und EURO-Schwäche scheint der DAX in den letzten Wochen nur eine Richtung zu kennen. Nach Norden.
Ist das schon ein Blase oder zumindest eine ungesunde Übertreibung? Ich vermute eher nicht. Vielmehr scheint mi die aktuelle Robustheit des DAX auch im Sinneswandel des deutschen Anlegers begründet. Die Jünger der Lebensversicherungen und Festgeldkonten stellen erschreckt fest, dass ihr zur Bank gebrachtes Geld nur mickrigste Zinsen abwirft.
Alternativen sind nicht in Sicht, soweit das Auge reicht. Immobilien? Zu teuer. Deutsche Staatsanleihen? Im Nuller-Bereich. Verjubeln und versaufen? Eine Möglichkeit, zumindest.
Statt dessen scheint sich langsam so etwas wie eine Aktienkultur in Deutschland zu entwickeln. Jenseits der Zocker-Mentalität, wenn man Aktien zumindest als das auffasst, was sie realiter denn ja auch sind. Als Anteilscheine an einem Unternehmen. Wer sein Geld nun in grundsolide Papiere investiert, in Unternehmen mit überzeugenden Produkten, mit einem fähigen Management und in Aktien mit gutem Kurs-Gewinn-Verhältnis – der kann dann so viel nicht verkehrt machen.
Wenn man zudem eine attraktive Dividenden-Rendite von drei oder vier Prozent im Auge behält und einen längeren Zeithorizont einkalkuliert, so kann man die Deutschen vielleicht doch noch auf den Geschmack bringen. Werte wie Allianz, Münchner Rück, BASF oder Nestlé gelten in diesem Sinne als Aristokraten auf den Kurszetteln.
Und: Ausländische Investoren drängen auf den Markt, um sich mit deutschen Aktien einzudecken, der billige Euro macht’s möglich. Das Feuerwerk der letzten Tage kann also weiter gehen und möglicherweise hat die Party jetzt erst richtig begonnen.
Schreibe einen Kommentar