Unverschämt! Eine Frechheit! Welch ein Frevel! Ein Unterfangen jedenfalls, das von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist.
Die Beatles zu covern?! Das nimmt sich wie der Versuch aus, einen Roman im Stile von John Dos Passos zu schreiben.
Denn die Songs der Beatles sind so genial, dass man sie eigentlich nicht verbessern kann. Und überhaupt. Die Lieder der Fab Four wirken so stilbildend, dass man sich mit anderen Arrangements schwer tun würde.
Aber doch: Basie’s Beatle Bag. Elf frühe Kompositionen von John Lennon und Paul McCartney hat der wunderbare Arturo Chico O’Farrill für Count Basie und sein Orchester arrangiert.
Die Count Basie Big Band jener Tage liest sich wie ein Who is who des Jazz: Sonny Cohn, Wallace Davenport an den Trompeten, der Posaunist Al Grey, Tenorsaxophonist Eddie Lockjaw Davis, Freddie Green an der Gitarre. Im Mai 1966 ging es dann los.
Es ging los und vielleicht ging es auch ein wenig schief. Denn vieles auf dieser CD muss als Mittelmaß bezeichnet werden. Bis auf ein, zwei Einspielungen. Eigentlich überzeugt auf ganzer Linie nur ein einziger Titel. All My Loving. Immerhin.
Hier swingt die Big Band ungemein. Bass und Gitarre marschieren, das Basie-Piano wird gewohnt dezent eingesetzt. Perfekt hat O’Farrill die Bläsersektion und die Rhythmusgruppe eingestellt.
Das Verblüffende an dieser Platte: Die Arrangements nehmen die Zukunft der Basie Big Band vorweg. Genauso wie auf O’Farrills Beatles-Platte sollte das Basie Orchester Mitte der 70er Jahre, also ein Jahrzehnt später, klingen. Da hatte die Basie Big Band ihren musikalischen Höhepunkt und ihre wirklich perfekte Phase.
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