Im Jahr 1959 prägte ein amerikanischer Autor den Begriff des knowledge workers. Der Wissensarbeiter. Diese Sicht der Dinge war neu.
Peter F. Drucker wies in jenem Jahr in seinen Buch Landmarks of Tomorrow (dt. Das Fundament für morgen) darauf hin, wie stark Wissen, das Know-how, zum zentralen Erfolgsfaktor im industriellen Wettbewerb werden würde. Und nicht mehr die Arbeit auf dem Feld oder an der Maschine.
Analysten, Programmierer, Dozenten, Forscher – sie alle würden das neue Bild der Gesellschaft bestimmen. We know now that the source of wealth is something specifically human: knowledge. If we apply knowledge to tasks we already know how to do, we call it productivity. If we apply knowledge to tasks that are new and different we call it innovation. Only knowledge allows us to achieve these two goals. Die Quelle unseres Wohlstandes und der Motor des Fortschrittes ist Wissen.
Wissen, Kenntnis und Bildung – dies sei der Rohstoff der Neuzeit. Das menschliche Wissen sei die wichtigste Ressource in Wirtschaft und Gesellschaft. Heute ist uns das sehr bewusst, Mitte des letzten Jahrhunderts haben das wenige so klar gesehen.
Das Wissen entscheidet über Erfolg oder Misserfolg. Dies gilt sowohl für die Mikroökonomie als auch in der Makroökonomie. Es gilt für Nationalökonomien, für Betriebe, für Familie und auch für jeden einzelnen Menschen.
Heute haben wir dies in all seiner Bedeutung erkannt. Die Know-how-Besitzer sind nicht nur die wichtigste Ressource eines Unternehmens, sondern auch aktive Träger der Wertschöpfungskette. Bei allseits freiem Zugang zu den Rohstoffen wird Wissen zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
Peter F. Drucker war der erste, der dies wissenschaftlich formuliert und in die Erkenntnislehre eingeführt hat. Ich denke, Peter Drucker hat hier auch eine zeitlose Regel in Wirtschaft und Gesellschaft erkannt: Mit Wissen und Bildung wird man es stets einfacher haben, am Produktionsprozess teil zu haben.
Und Peter hat es vorgelebt. Er sah sich eher als Historiker denn als Volkswirt. Er war mehr Philosoph denn als Mann der Zahlen. Man könnte ihn als Knowledge-Professor bezeichnen. Er hat aus seiner Belesenheit die Regeln des modernen Managements entwickelt und aus seinem intellektuellen Reichtum die Prinzipien moderner Führung destilliert.
Eigentlich hat er die Regeln vorgegeben. Wahrscheinlich gibt es keinen Denker, der mehr Einfluss auf die Manager weltweit besitzt, wie Peter F. Drucker. In Asien wird er wie ein Heiliger verehrt. Seine Verdienste am industriellen Aufstieg Koreas und Japans werden dort hoch anerkannt.
Peter F. Drucker, der Wiener, der in den USA zum Management-Professor aufstieg und der dann unser Lehrer wurde. Er war der respektierte Lehrherr, wir waren dumme Jungs. Ich bin keinem Menschen begegnet, der kenntnisreicher, belesener und klüger gewesen wäre als er. An Peter sollte immer wieder erinnert werden. Der Lektor hebt das Glas im Gedenken an diesen, seinen grössten Autor.
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