Reisen & Begegnungen

Kategorie: Ernest Hemingway

Eine Schönheit

Photo by W. Stock

The world is a fine place and worth the fighting for it.

Die Welt ist ein schöner Ort und wert, dass man um sie kämpft.

Ernest Hemingway, For whom the Bell tolls, 1940

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Hemingway und der Stierkampf

Außerhalb der iberischen Halbinsel versteht man Sinn und Hintergrund des Stierkampfes nur unzureichend. Ernest Hemingway, der bärtige Amerikaner, hat die Philosophie der Corrida de Toros intuitiv erfasst.

Bei seinen Besuchen in Spanien erliegt Hemingway der Faszination des Stierkampfes. Einmal hat er sich sogar selbst als Torero versucht. Was aber mehr zu Belustigung seiner Umgebung beigetragen haben soll.

In seinem ersten Roman Fiesta von 1926 behandelt er das Thema erstmals. Und in Tod am Nachmittag, eigentlich ein reportageartiger Essay über den Stierkampf, hat Hemingway 1932 die Philosophie und das Ritual des Stierkampfes dargelegt und sich tief in das für Mitteleuropäer fremde Denken der Iberer zum Stierkampf eingefühlt.

Der größte Irrtum über den Stierkampf weithin: Die Corrida sei der Kampf „Mensch gegen Tier“. Das ist eine grundlegend falsche Sicht der Dinge. Der Stierkampf, und hier kommen wir zum Kern der Taurus-Philosophie, ist kein Wettkampf und auch kein Sport. Er ist vielmehr ein Schauspiel, eine Theaterinszenierung mit Publikum und Spielern. Neben dem schwarzen Bullen und dem bunten Torero spielt noch eine dritte Figur mit. Und dies ist die wichtigste Figur in dem Drama: der Tod.

Und die Plaza de Toros ist eine der wenigen Plätze, wo der ritualisierte Umgang mit dem Tod beobachtet werden kann. Bullfighting is the only art in which the artist is in danger of death. Hier in dieser Arena trifft der Tod auf das Leben und das Leben auf den Tod. In der Essenz ist der Stierkampf ein Kampf Mensch gegen Tod. Der Stierkampf symbolisiert die Konfrontation mit dem Tod aus, er ist zugleich eine Herausforderung des Todes. Der Mensch, in Gestalt des Torero, hänselt den Stier, den Tod, er spielt mit ihm, macht sich lustig, nicht ohne Respekt, aber doch überlegen.

Der eigentliche Kampf besteht aus drei Teilen. Tercios, jeweils einem Drittel, die durch Hornsignale voneinander getrennt werden und meist mit Paso Doble-Musik dynamisiert werden. Im Stierkampf tritt uns kein allegorischer oder metaphorischer Tod entgegen wie sonst im Theater. Nein, hier kommt der Tod ohne Maske, es ist der richtige Tod und am Ende des dritten Tercios wird jemand wirklich tot sein. Meist wohl der Stier.

Hemingways Faszination des Todes findet im Stierkampf Ventil und beschreibbare Ratio. Die Sympathien des Schriftstellers liegen überwiegend beim Matador, aber auch der Stier erhält Respekt und, ja, Zuneigung. Der einzige Ort, wo man Leben und Tod sehen konnte, und zwar gewaltsamen Tod, das war die Arena, da die Kriege vorbei waren, und ich wollte brennend gern nach Spanien, wo ich das studieren konnte, und dieser Tod ist eines der Themen, über die ein Mann schreiben kann.

Guter Stierkampf ist Kunst. Und der Star der Veranstaltung ist der Stier, nicht der Torero. Dem Stier gehört die Arena. Ihm bleiben 20 Minuten. Dann ist er tot. Ein solcher Stierkampf ist die einzige Kunstform, wo am Ende der Künstler stirbt, richtig stirbt.

Leben, Kampf und Tod sind für Hemingway die Eckpfeiler des Daseins und dieser Spannungsbogen gründet sein literarisches Grundmuster. Der Stierkampf bringt all das zusammen, was Ernest Hemingway wichtig ist: Die Kraft der Natur, die Auseinandersetzung, die Gefahr, der Mut, der Stolz, das Ehrgefühl, der Kampf und schließlich der Tod.  Der Stierkampf als die allgegenwärtige Gefahr des Todes wird eines der Themen, denen sich Hemingway Zeit seines Lebens immer wieder in Geschichten und Artikeln widmet.

Im Sommer 1959 schickt die Illustierte Life Hemingway nach Spanien, auf seine letzte Reise, um über die Rivalität der beiden größten Stierkämpfer zu schreiben. Im August 1959 sieht sich Hemingway nochmals einen Höhepunkt des Stierkampfes an. In der Plaza de Toros de La Malaguetas in Málaga. Die beiden Könige der Toreros, Luis Miguel Dominguín und Antonio Ordóñez, kämpfen. Jeder gegen drei Stiere.

In seinem 1985 posthum veröffentlichten Werk Gefährlicher Sommer beschreibt Hemingway, die Endlichkeit erahnend, diese Stierkampfreise nach Spanien. Antonio zielte entlang der Degenklinge, beugte sein linkes Knie vor, schwang dem Stier die muleta entgegen und ließ ihn bis zu dem Punkt an sich herankommen, wo die Hörner ihn erwischen würden, dann drang die Spitze des Degens ein, der Stier stemmte sich dagegen, den Kopf gesenkt, dem roten Tuch folgend, während Antonio mit der flachen Hand gegen den Degenknauf drückte, glitt die Klinge langsam oben auf der höchsten Stelle zwischen den Schulterblättern hinein. Antonio hatte seine Füße nicht bewegt, und der Stier und er waren nun eins, als seine Handfläche das schwarze Fell berührte, war das Horn schon an seiner Brust vorbei, und der Stier unter seiner Hand war tot.

Der Stier und er sind nun eins. Für Hemingway ist der Stierkampf die Auseinandersetzung mit dem Tod, der Degen des Matador das Aufbäumen der männlichen Tugend, der Tapferkeit und der Leidenschaft, dem wuchtigen Stier entgegen. Aber eines bleibt: Der Respekt vor dem allmächtigen Gegner. Ihn zu bezwingen, in der Arena des Lebens, mag als Illusion des Menschen gelten.

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Travelmate

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Never go on trips with anyone you do not love.

Geh‘ nie mit einer Person auf Reise, die du nicht liebst.

Ernest Hemingway

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Wer wählt wen?

Hemingway-Denkmal in Cojímar/Kuba; Photo by W. Stock

I never had to choose a subject – my subject rather chose me.

Ich habe nie ein Buchthema ausgesuchen müssen, mein Thema hat eher mich ausgesucht.

Ernest Hemingway

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Mark Twain

All modern American literature comes from one book by Mark Twain called Huckleberry Finn.

Die ganze moderne amerikanische Literatur führt sich auf ein Buch von Mark Twain zurück: Huckleberry Finn.

Ernest Hemingway

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Wo Hemingway knapp dem Tode entging

Photo by W. Stock

Fossalta di Piave, im September 2009

Um Haaresbreite wäre an dieser Stelle, eine knappe Autostunde nördlich von Venedig, Hemingways jungem Leben ein brutales Ende gesetzt worden. Hier an diesem lieblichen Fluss ist Ernest Hemingway nur knapp, und zwar ziemlich knapp, dem Tode entronnen.

Daran erinnert ein Denkmal, das am Ende der Via Ragazzi del ‘99, auf einem Damm steht, der das Städtchen Fossalta von der Piave trennt. Hier wird noch heute, fast hundert Jahre nach dem Vorfall, die Erinnerung an Hemingways schwere Verwundung wach gehalten

Su questo argine, Ernest Hemingway volontario della croce americana veniva ferito la notte dell‘ 8 Luglio 1918. An diesem Deich wurde Ernest Hemingway, Freiwilliger des amerikanischen Roten Kreuzes, in der Nacht des 8. Juli 1918 verwundet.

Der junge Draufgänger Ernest Hemingway hatte sich 1918 freiwillig als Fahrer des Red Cross Ambulance Corps gemeldet, nachdem die USA im April 1917 den Kriegseintritt beschlossen hatten. Nach seiner Ankunft in Europa wurde er als Fahrer bei Verpflegungstouren und im Ambulanzservice an der norditalienischen Front eingesetzt.

Ernest stand kurz vor seinem 19. Geburtstag, eigentlich war er noch ein Junge, aber schon ein Kerl wie ein Baum. Mit 18 sieht man die Welt noch bunt und sicherlich war er noch gehörig grün hinter den Ohren.

In der Nacht vom 7. auf den 8. Juli 1918 ist Hemingway auf Versorgungsfahrt entlang der Piave an einer Stelle, die die Einheimischen Buso de Burato bezeichnen. Per Fahrrad soll er den in den Schützengräben liegenden italienischen Soldaten Lebensmittel, Brot und ein paar Bildchen zur Ermunterung überbringen.

Als Hemingway gegen ein Uhr diesen Damm am Westufer der Piave erreicht, explodiert zwei Meter von ihm entfernt eine Mörsergranate. Die Granate, von österreichischen Truppen am Ostufer abgefeuert, ist mit Eisenkugeln, Stahl und Metallschrott gefüllt. Über 200 Splitter bohren sich in Hemingways rechtes Bein.

Kurz darauf gerät der junge Amerikaner in eine Maschinengewehr-Salve. Die Patronen treffen seinen rechten Fuß und die Kniescheibe. Trotz seiner brennenden Splitter- und Schuss-Verletzungen erreicht Hemingway mit letzter Kraft den rettenden Kommandoposten hinter dem Damm.

Hemingway hat hier an der sanften Piave dem Tod ins Angesicht geblickt. In einem Brief an seine Familie prahlt er mit dem Geschehnis: Leute, das hat vielleicht einen netten Wirbel gegeben, dass ich angeschossen wurde! Es ist fast so gut wie getötet werden und den eigenen Nachruf lesen. Während der sechs Tage, die ich vorn in den Frontgräben verbracht habe, nur 45 Meter von den Österreichern entfernt, stand ich in dem Ruf unverwundbar zu sein. So ein Ruf allein bedeutet nicht viel, aber es zu sein, schon.

Fosslta bildet einen Wendepunkt in seinem Leben. Auch wenn er der Verwundung mit bekannter Wurstigkeit begegnet, schnell gar damit zu Prahlen pflegt, ein solcher Anschlag nimmt einem jugendlichen Leben die Leichtigkeit. Hinter all  dem Trotz und all der Koketterie hat Fossalta irgendetwas in ihm zerstört. Und die schlimmste Verletzung passiert nicht an Bein und Knie, sondern im Kopf. Die Granate hat die behütete Welt des Jugendlichen in Stücke gerissen.

Was als Abenteuer angelegt ist, endet in einer großen Ernüchterung. Der Krieg ist nicht Versteckspiel und Rauferei, das wird ihm jetzt klar, der Krieg ist Rotz und Blut, der Krieg ist Sterben und Tod. Schmerzlich wird dem Jungen die Fragilität und die Endlichkeit des Lebens eingebombt. Der Tod sollte nie mehr aus seinem Leben schwinden.

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Die ewige Bodeguita

Photo by W. Stock

Havanna, im April 1983

Wir bestellen Mojito. Der Barmann füllt uns das Rumglas zur Hälfte mit Carta Blanca, presst eine halbe Limone aus, steckt ins Glas einen frischen Pfefferminzstängel, die yerba buena, dazu Eiswürfel und schießt dann noch etwas Soda hinzu.

Links hinter der Kathedrale in der schmalen Seitengasse Calle Empedrado hinter der Nummer 206 liegt ganz unscheinbar und äußerlich verfallen die Bodeguita del Medio. Vorne der kleine quadratische Barraum mit der dunklen Theke. Dahinter das leicht schmuddelige, weißverputzte andalusische Speisegewölbe, wo an meist überfüllten Tischen das Beste der einfachen kubanischen Küche angeboten wird.

Gerichte, die so poetische Namen wie Moros y cristianos tragen, was übersetzt soviel wie Mauren und Christen heißt und auf dem Teller wie schwarze Bohnen mit weißem Reis daher kommt.

Angel Martínez eröffnet die Bodeguita 1942 und da sie inmitten eines langen Häuserzugs liegt und ihm kein gescheiter Name einfällt, nennt er sie kurzerhand Kneipe in der Mitte. Innen verzieren Hunderte von Namen bekritzelte Wände. Wahre Prominenz verewigt sich in eingerahmten Signaturen und Poemen. Julio Cortázar dichtet einen hübschen Vers und Mister Errol Flynn dankt. Auch der Tramp Charlie Chaplin schaut vorbei und der blonde Engel Marlene Dietrich lässt sein samtenes Haar wehen. Nat Cole, der Sänger, zeichnet mit King. Es ist Sommer in Havanna.

Castro, Havanna, Mojito. Der revolutionäre Dreiklang für Romantiker. Für den vor zehn Jahren bei einem Putsch ums Leben gekommenen chilenischen Präsidenten Salvador Allende wird noch immer ein Tisch freigehalten, so als ob der kleine schnauzbärtige Chilene mit der dicken Hornbrille just am heutigen Abend in die Bodeguita hineinschlendern würde.

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Unter dünnem braunen Glasrahmen, direkt über dem Schanktisch, umgeben von Martini– und Cinzano-Flaschen, hängt ein Satz, den man langsam herunter beten muss und der noch lange im Ohr bleibt. My mojito in La Bodeguita, My daiquiri in El Floridita. Darunter dann, beschwingt, die Unterschrift: Ernest Hemingway.

Ja, so kann nur einer schreiben, so schreibt nur El gran Maestro himself. Diese Poesie kann nur der Feder Ernest Hemingways entstammen. Solch eine wuchtige Ansage – so einfach, so präzise, so wahr.

Noch einen Mojito. Ich hole mir beim Barkeeper eine Fonseca und zünde sie an. Die Zigarre schmeckt hart und streng, die Fonseca aus der Bodeguita ist offenbar zu jung gerollt und zu kurz gelagert worden. Von ihren großen Havanna-Marken wie die Montecristo, eine Romeo y Julieta oder eine Quintero können die Kubaner nur träumen, es gibt sie nicht im freien Verkauf, die Edelmarken gehen allesamt in den Export.

Tabak und Rum tun so langsam ihren Dienst. La Bodeguita del Medio. Die unsterbliche La B del M. Wer in der Bodeguita trinkt, der spürt den Hauch des Ewigen. Bodeguita, du bleibst, ich gehe!, schrieb der kubanische Autor Leandro García an die weiße Wand. Du bleibst, ich gehe.

Als wir nach vielen Mojitos die B del M verlassen, scheint aller Trübsinn des Daseins wie weggeblasen und die Welt leuchtet warm und farbenfroh. Der eisige Winter war weit weg.

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siehe auch: Hemingway trinkt sechs oder acht Daiquirís in El Floridita

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Hemingway – ein politischer Kopf?

Hemingway war kein politischer Schreiber. In Sachen Politik war er eigentlich ein dummer Kerl. Politik interessierte ihn, den Anti-Intellektuellen, nur am Rande. Er war ein Bauchmensch.

Das hinderte ihn nicht, schnell Position zu beziehen. So im Spanischen Bürgerkrieg, so bei der kubanischen Revolution. Seine Standortbestimmung war jedoch meist intuitiv, emotional oder an Personen geknüpft. Und wehe, wenn man auf der falschen Seite, von Hemingway aus gesehen, stand!

Das bekam beispielsweise John Dos Passos zu spüren. Der Autor des Megaromans Manhattan Transfer hatte 1937 zusammen mit anderen Intellektuellen unter Leitung des holländischen Dokumentarfilmers Joris Ivens den Propagandastreifen The Spanish Earth als Unterstützung für die Republikaner gedreht. Zu dem Film hatte Hemingway den Kommentar geschrieben, den Orson Welles sonor vortrug.

Ein Jahr später legte Dos Passos leichte Sympathien für den aufständischen General Franco an den Tag, weil seiner Meinung nach – und was nicht zu leugnen war – stalinistische Kommunisten auf Republikanerseite die Oberhand gewannen und die verbündeten Anarchisten und Trotzkisten terrorisierten.

Hemingway schrieb seinem alten Freund John Dos Passos einen gesalzenen Brief und stauchte ihn zusammen. John sei oberflächlich, was für einen Schriftsteller ein ziemlicher Vorwurf ist. Die Sache ist, dass Du die Wahrheit nicht in zehn Tagen oder drei Wochen herausfinden kannst, und dieser Krieg ist lange Zeit nicht von den Kommunisten geführt worden. Wenn die Leute eine Artikelserie von Dir lesen, die sechs Monate und länger läuft, merken sie gar nicht, wie kurz Du in Spanien gewesen bist und wie wenig Du gesehen hast.

Auch wenn Hemingway eher unpolitisch daher kam, so besaß er doch seine Grundüberzeugung. Grundwerte, die sich aus seinem Leben und seinem Temperament ableiteten. Sein Verständnis als Schriftsteller beschrieb Hemingway 1935 in einem Brief an Iwan Kaschkin. Jeder versucht einen jetzt mit der Behauptung einzuschüchtern, wenn man nicht Kommunist werde oder einen marxistischen Standpunkt einnehme, wird man keine Freunde haben und allein sein. Ich kann jedoch kein Kommunist werden, weil ich nur an eines glaube: an die Freiheit.

Ein Haudegen wie Hemingway konnte den Freiheitsbegriff politisch nicht abstrahieren. Er ging mit einem solchen Wert eher pragmatisch, träumerisch, ja romantisierend um. Freiheit bedeutete für ihn immer das Gegenteil von Zwang. Hemingway, dem Individualität und Unabhängigkeit wichtig waren, besaß stets eine große Skepsis gegenüber dem Kollektiv. Als erstes würde ich mich um mich selbst kümmern. Dann würde ich meinem Nachbarn helfen. Aber um den Staat kümmere ich mich überhaupt nicht.

Ein Schriftsteller hat laut Hemingway nicht die Aufgabe, einen politischen oder Klassenstandpunkt einzunehmen. Er soll ein Geschehen aufschreiben und nicht erfinden oder fabulieren. Ein guter Autor habe nicht für eine Sache oder für eine politische Zielsetzung  zu schreiben. Ein Autor diene niemandem, nur der Wirklichkeit. Ein echtes Kunstwerk ist von unbeschränkter Dauer, egal, welche politische Meinung darin steckt. Wer genug Talent hat, ist in allen Klassen zu Hause. Er nimmt von ihnen allen und was er gibt, gehört jedem.

Die Arbeit eines Schriftstellers sollte allein dem Anliegen dienen, große Kunst zu schaffen. Ein Autor geht hinaus in die Welt, beobachtet und schreibt auf. Das habe ohne Vorurteil zu erfolgen. Nur zweitklassige Schriftsteller, nur Autoren ohne Talent, seien darauf angewiesen, sich in den Klassenkampf zu begeben.

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