Stanford University, Juli 2005; Photo by W. Stock

Mit die besten Tage meines Lebens? Zwei Wochen an der Stanford University in Kalifornien.

Dort habe ich einen Sommerkurs belegt, eine Fortbildung für Manager im Medienbereich. Den Stanford Professional Publishing Course.

Was ich in Stanford gesehen, gehört und erlebt habe, das hat alles in den Schatten gestellt, was ich von europäischen Unis kenne. In Deutschland habe ich schon keine schlechte Universität absolvieren dürfen. Die RWTH Aachen liegt in der Rangliste der Exzellenz ziemlich oben in den Top Ten hierzulande.

Deutsche Universitäten sind gut. Seien wir genauer. Manche sind gut, viele sind guter Durchschnitt. Besonders in der Breite. Kein Ausreißer nach oben, keiner nach unten. In  Deutschland ist von linker Seite tragischerweise immer ein Konflikt zwischen Spitzen- und Breitenbildung konstruiert worden. Künstlich geschaffen, wegen des Dogmas. Denn einen solchen Widerspruch gibt es nicht.

Die Eliteunis gefährden eine gute Breitenbildung nicht, im Gegenteil, sie sind eine Voraussetzung dafür. Von erstklassiger akademischer Forschung und Lehre profitiert das ganze Bildungswesen. Die Spitze, so mag man sagen, zieht die Mitte nach.

In den letzten Jahrzehnten blieben die deutschen Unis gefährlich unterfinanziert. Schlechte Ausstattung, zu wenig Personal, zu wenig Forschung. Da spielen wir im Vergleich zu den angelsächsischen Eliteunis lediglich die Rolle des armen Onkels.

Denn was beispielsweise an Stanford abgeht, das ist drei Klassen besser als der beste hierzulande. Millionenetats, technologisch eine Spitzenausstattung, Nobelpreisträger als Professoren, eine funktionierende Verzahnung mit der Wirtschaft.

So ist die Stanford Universität der Motor des Silicon Valley. Auf dem Campus zwischen Lagunita Drive und Escondido Village sind Weltfirma gegründet worden. Hewlett Packard, SUN, Yahoo, der erste Google-Server stand in einem Studentenwohnheim, unweit von meiner Studentenbude. Und das alles unter der unglaublich blauen Sonne Kaliforniens.

Deshalb mein Rat an junge Leute: Hört nicht auf die Kleingeister, auf die geistigen Tiefflieger und auf die Piefkes der Exzellenzverweigerung. Jene Rechthaber mit ihrer Schellackplatte, die Studiengebühren, zu dünkelhaft, die Gerechtigkeit, und überhaupt. Alles Quatsch mit Soße.

Kratzt die letzten Euros zusammen, pumpt Oma und Opa an, und geht nach Kalifornien. Geht nach Palo Alto zu Stanford! Es wird euer Leben prägen. Ihr seid danach nicht mehr dieselben. Du bist ein anderer. Du bist besser, Du bist reicher, Du bist kreativer. Du bist ein Riese!

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