Notizen und Anmerkungen von unterwegs

Autor: Wolfgang Stock Seite 6 von 38

Auch in 50 Jahren wird es noch Zeitschriften geben

cigarBridgesAn vielen Ecken erklingt ein wehmütiger und weinerliche Abgesang auf Print. Die Markterosion unserer Tage ist allerdings keine Auslöschung der Printmedien, sondern ihre Ergänzung. Ich bin mir sicher, auch in 50 Jahren wird es noch Zeitschriften geben.

Hier zehn Gründe für das Überleben von Zeitschriften:

1. Eine Zeitschrift kann ich erfühlen. Man hält etwas in Händen. Es raschelt und knistert. Man spürt das gute Papier. Die Haptik einer gut gedruckten Zeitschrift, das Anfassen und Berühren, wirkt als ein sensitives Erleben. Eine gute Zeitschrift ist ein Kunstwerk.

2. Eine Zeitschrift riecht gut. Meistens, jedenfalls. Ich liebe Zeitschriften, die frisch aus der Druckwalze kommen. Sie riechen, so wie eine neue Wohnung riecht. Nach Erschaffen, nach Schöpfung, nach Aufbruch.

3. Das Lesen einer Zeitschrift ist komfortabel. Kein leerer Akku, kein Absturz, keine Ladezeit. Stattdessen schnelles aufschlagen und blättern.

4. Das Lesen einer Zeitschrift ist flexibel. Ich kann mir Ort und Zeit ohne Einschränkung aussuchen. Am Strand, im Flugzeug, in der Badewanne, im Bett. Wo auch immer.

5. Eine gute Zeitschrift ist

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Eis vom König

München, im August 2013
Photo by W. Stock

Neulich, an einem sonnigen Abend am Münchner Airport und kurz vor dem Flug, bietet man mir freundlicherweise in der Lufthansa-Lounge zur Erfrischung ein Eis an. Kein normales Speiseeis, nein, weit gefehlt, sondern ein königliches Eis.

König Ludwig – Glace Royale. Auf dem kleinen Eisbecher in königlichem Blau prangt der Charakterkopf dieses wunderbaren Königs.

Unser bayerischer König. Der Kini. Der Erbauer von Neuschwanstein. Der Freund der schönen Künste.

Ich mag diesen durchgeknallten und fantasievollen König, ich mag Bayern, ich mag Eis. Also, dann nichts wie ran.

Aber merkwürdigerweise, mir

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Geräuschlos im Nissan Leaf

List/Sylt, im August 2013 Photo by W. Stock

List/Sylt, im August 2013
Photo by W. Stock

Ob ich nicht Lust habe, ein Elektroauto zu testen? Für eine Stunde dürfe ich mit dem Auto kreuz und quer über die Insel fahren. Nun ja, warum nicht? Also dann, Nissan Leaf.

Eigentlich bin ich überzeugter, aber auch entspannter PS-Junkie, viele Pferdestärke, am liebsten SUV, man sollte etwas unter dem Hintern spüren. Und nun das Auto aus der Steckdose, eine ganz andere Welt.

Man steigt ein in dieses Elektroauto und hört und fühlt nichts. Ein Unterschied wie zwischen Schwebebahn und knatternder Tram. Das Automatikgetriebe ist geräuschlos, innen und außen, das Fahrzeug rollt an, leise und fast unmerklich, ein ganz neues Fahrgefühl.

Dies ist dies kein Auto für lange Strecken, nach 200 Kilometern macht der Akku schlapp. Und auch wer kräftig aufdrehen will, ist hier falsch am Platze. Irgendwo bei 150 Kilometern ist in der Spitze Schluss. Jedoch ist dies in ein überaus angenehmes, sehr komfortables Auto für die kurze Strecke oder für die Stadt.

Die Japaner mit Nissan sind sehr weit. Die Ausstattung ist für die Kompaktklasse superb. Fünf Sitze, großer Kofferraum, feines Controllsystem. Die Akkus sind im Fahrzeugboden eingebaut, daher viel Platz. Um die 30.000 Euro muss man, wenn man die richtige Ausstattung möchte, schon hinlegen.

Wenn der aus mehreren Modulen bestehende Lithium-Ionen-Akku leer ist, kommt er an

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Panna Cotta bei Gosch

Sylt, im August 2013 Photo by W. Stock

Sylt, im August 2013
Photo by W. Stock

Sylt, Anfang August 2013

Seit einem knappen Jahr gibt es einen neuen Gosch auf Sylt. In Wenningstedt, direkt am Kliff, in der Dünenstrasse. Man hat einen wunderbaren Blick auf die Nordsee, Sonnenuntergang inklusive und der Inselwind pfeift einem herrlich um die Ohren.

Es ist dies das elfte Restaurant des Jürgen Gosch auf Sylt – und wahrscheinlich auch der Spektakulärste. Schon aus dem Flugzeug, beim Landeanflug auf Westerland, lässt sich das neu erbaute Gebäude sofort ausmachen. Wie eine Düne erhebt es sich wellenförmig am Kliff von Wenningstedt.

Es gab natürlich, wie immer, auch die üblichen Proteste. Ziemlich dummes Gezeter, aus der Rücksicht betrachtet. Denn wenn man sich das Ergebnis anschaut, so bestaunt man, wie imposant und doch harmonisch sich das Restaurant in die Natur der Insel einfügt. Das Leben beim Gosch spielt sich im Freien ab. Nur 100 Innenplätze, aber mehr als doppelt so viele Außenplätze stehen den Gästen zur Verfügung.

Die Gastronomie, wie immer bei Gosch, zeigt sich vom Feinsten. An der langen Theke wird bestellt, hinter Glas kann man stets einen Blick in die Küche werfen. Der Fisch schmeckt frisch und alles wird angeboten, was das maritime Herz begehrt: Vom einfachen Hering und Matjes über Scampi bis hin zu Zander und Barsch. Der Fisch wird raffiniert dargereicht, mit heimischer Note, hier und da auch mit asiatischem Flair. Ein guter Chardonnay oder Spätburgunder runden das kulinarische Erlebnis ab.

Am meisten überrascht hat mich

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Medienbeben in Hamburg und Berlin

Kolumbus zeigt in die neue Welt
Photo by W. Stock  

Die Nachricht schlug in der Zeitschriften-Branche ein wie eine Bombe. Auch ich brauchte erst mal einen Schnaps. Ein Medienbeben.

Der Axel Springer Verlag verkauft – mit Ausnahme der BILD– und Welt-Gruppe – so gut wie alle Print-Objekte an die Funke Verlagsgruppe. Dabei wandern Traditionstitel wie  Hörzu, Hamburger Abendblatt, Berliner Morgenpost, Funkuhr und einige mehr von Hamburg und Berlin an die Verlagsgruppe aus Essen. Damit verbleibt beim Axel Springer Verlag verdammt wenig Axel.

Dieser Deal wird die Verlagslandschaft in Deutschland verändern. Faktisch, aber vor allem mental. Was steckt hinter diesem Verkauf? Welche Schlüsse lassen sich aus dieser Verschiebung ziehen? In welche Richtung liegt die neue Welt? Hier meine ganz persönliche Einschätzung:

1. Ein Gläubiger wird Atheist.
Der Axel Springer Verlag gehörte zur den Rührigen im Web. Man hat eine Menge im Internet versucht. BILDplus, die Paywall bei der Welt, der iKiosk – das waren alles gute Initiativen. Es flossen wohl Erlöse. Doch wahrscheinlich nicht in einer Größenordnung, die Verlust aus Print zu kompensieren oder den Riesenapparat Verlag in Hamburg oder Berlin perspektivisch zu finanzieren.

2. Die Digitalisierung wird konsequent umgesetzt.
Der Springer Verlag bleibt ein Medienhaus, in Zukunft jedoch ein digitales. Die Ware ist nicht mehr Nachricht und Meinung. Vielmehr setzt Springer auf Dating, E-Commerce und Rubriken-Portale. Tutto digitalo. Die Entscheidung ist strategisch nicht mutig zu nennen, sondern konsequent. Es ist ein Tabula Rasa, das Medienhaus erfindet sich neu.

3. Axels Reste-Rampe.
Der kolportierte Verkaufspreis von 920 Millionen scheint mir niedrig. Alles muss raus: Bild der Frau, TV Digital, die Springer-Prntobjekte in Frankreich wurden ebenfalls verkauft. Die Profitabilität dieser Zeitschriften ist gut bis obergut. Die Funke-Mediengruppe wird durch Fokussierung, Synergien und das Verteilen von Sparbrötchen die Profitabilität der übernommenen Titel kräftig steigern.

4. Rechenschieber statt Verleger.
Die Journalisten-Verbände und Gewerkschaften schlagen Alarm. Sie sehen – zu Recht – Arbeitsplätze, tarifliche Standards und Standorte in Gefahr. Doch der Aufschrei klingt hilflos. Was wäre die Alternative? Bei der gewerkschaftsnahen Frankfurter Rundschau vorgeführt. Der Tod auf Raten. Für die Redakteure ist der Deal ein schlechtes Zeichen, sie sind durch diesen Verkauf auf den Boden der Realität angekommen. Denn sie wandern von einem Verleger mit Tradition und Vision hin zu einem Verlagshaus, das streng nach kommerziellen und betriebswirtschaftlichen Kennziffern ausgerichtet ist.
Die Essener – vormals WAZ-Gruppe – werden den Journalismus für die ex Springer-Blätter neu definieren. Mit dem Rotstift. Und wenn man ehrlich ist, es bleibt auch gar keine andere Wahl.

5. Funke wird zum Big Player.
Insbesondere im Handel. Dabei werden die beiden großen Wettbewerber im Grosso die beiden Verlagsgruppen Funke und Bauer sein. Auch die Produkte am deutschen Kiosk verschieben sich dann in Richtung Masse – es kommt zu einer Italienisierung am Regal. Schnell und billig.

6. Von Axel Springer zur Springer Medien AG.
Axel Springer würde seine Medienimperium nicht mehr wiedererkennen. Von seinen alten Flaggschiffen ist zwar noch BILD und Welt dabei, aber die Hörzu, das Abendblatt und die Morgenpost sind weg. Die Gründer-Tradition geht perdu, aber von Tradition kann ich keine Suppe kaufen. Der Buchklub spielt bei Bertelsmann keine Rolle mehr, Newsweek ist eingestellt, die Welt dreht sich. Und das ist gut so. Das Fernsehprogramm ist nicht mehr schwarz-weiß und am Samstagabend kommt kein Kulenkampff mehr.

7. Der Axel Springer Verlag glaubt nicht mehr an Print.
Dieser Verkauf ist auch das Eingeständnis, dass einer der größten Verlage Europas nicht an die digitale Transformation des Journalismus glaubt. Es glaubt nicht daran, dass man vom alten Journalismus (Print) einen Bogen schlagen kann zum neuen Journalismus (Digital). Ja, vielleicht gibt es sogar keinen digitalen Journalismus. Das heißt, es gibt schon digitalen Journalismus, aber bei Springer sieht man nicht, dass um diesen digitalen Journalismus ein vernünftiges Geschäftsmodell gebaut werden kann.

8. Mit Journalismus ist im Internet kein Geld zu verdienen. Das ist die radikalste Botschaft, die von dem Springer-Deal ausgeht. Im Internet kann man viel Geld verdienen. Mit Partnerschaftsbörsen, mit Urlaubsreisen, mit Hundefutter – aber nicht mit Journalismus. Das hat keiner auf der Welt vorgemacht, und Springer traut es sich auch nicht zu. Das ist, in Wirklichkeit, die schlimme Nachricht in diesem Medienbeben.

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Coco loco in Acapulco

München, im Juli 2013 Photo by J. Stock

München, im Juli 2013
Photo by J. Stock

In diesen Tagen kommt, wie die Werbung verheißt, Acapulco zu uns. Noch besser wäre allerdings, wenn wir zu Acapulco kämen. So ist es bei mir geschehen, in den frühen 80ern habe ich lange Zeit dort am mexikanischen Pazifik gelebt. Es ist wirklich schlimm in Acapulco, denn man wird dort schnell ein anderer Mensch.

Going loco down in Acapulco, so sollten die Four Tops singen, man wird verrückt in Acapulco, wird in der Hitze des Tages ganz narrisch und in der Schwüle der Nacht erst recht. Man zweifelt an seinen Sinnen oder, vielleicht umgekehrt, man kommt erst hier so richtig zu Sinnen. Your search for paradise will come to an end, when you realize what a fool you’ve been.

Meine erste Busfahrt von Mexico City nach Acapulco dauert sieben Stunden. Die müden Busse der Flecha Roja scheppern über die Hügel und rollen die Ausläufer der südlichen Sierra Madre hinab, die meisten Insassen stumm und starr in die Sitze gekauert. Doch mit jedem Kilometer, um den sich die Menschen dem Meer nähern, scheinen sich ihre Gesichter aufzuhellen, gewinnen ihre Mienen ein Stück Leichtigkeit zurück, und all der Schwermut dieses Stadtmonsters Mexico City rinnt den Körper hinab, wie bitterer Schweiß in einem finnischen Saunabad. Keine Frage, die Macht sitzt in Mexico City, das Geld wohnt in Cuernavaca. Müßiggang aber hockt in Acapulcos Cafe Caballero und nippt an einem Coco Loco.

Am Pazifik herrscht ewiger Sommer. Frühling und Herbst sind unbekannte Phänomene. Winter ohnehin. Um die 16 Kilometer lange, sichelförmige Bucht sind die bombastischen Luxushotels von Hyatt bis Hilton aufgestellt, riesige Hochhäuser, die wie ein fein reguliertes Gebiss in den blauen Himmel ragen. Entlang der Costera fallen vor allen von November bis Februar die Gringos aller Nationen ein, froh einmal Anzug, Krawatte und den blasierten Alltag hinter sich zu lassen, um hier am Pazifik in Shorts zu schlüpfen, sich ein einfaches T-Shirt überzuziehen und den feinkörnigen, weißen Sand des Strandes an den nackten Füßen zu spüren.

Am nördlichen Ende der Bucht beginnt

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Sean Penn in Barcelona

Sean Penn, The Gunman; Barcelona, 25. Juli 2013;
Photo by W. Stock

Da hat man etwas ganz anderes zu tun in Sant Gervasi, schlendert durch die pittoresken Strässchen im Norden Barcelonas und, schwups, stösst man auf eine Straßensperre der katalanischen Polizei. An der Ecke Avinguda del Tibidabo und Carrer Roman Macaya darf kein Passant mehr weiter. Und auch der Autoverkehr steht still für eine gute halbe Stunde.

Was denn hier los sei, frage ich neugierig einen der zahlreichen Ordner. Hier wird ein Kinofilm gedreht, lautet die Antwort. Spanisch oder international?, hake ich nach. International! Ob wer berühmtes dabei sei, frage ich dann. Jambemm, nuschelt der Ordner. Jambemm?

Nun, irgendwann begreife ich es. Der US-Star Sean Penn dreht vor meiner Nase. Gemeinsam mit dem Spanier Javier Bardem. In einer der Jugendstil-Villen, die früher wohl ein Sanatorium oder Hospital gewesen ist, hier im reichen Norden der katalanischen Metropole.

The Gunman heißt der Streifen, der hier aufgenommen wird. Regie führt

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Von Kannibalen und Verdrängern

OlympHades

Photo by W. Stock

Die Printmedien – Bücher, Zeitungen und Zeitschriften – stehen unter massivem Druck. Viele Verlage schreiben rote Zahlen, spüren den Medienumbruch an sinkenden Erlösen oder machen den Laden gleich ganz zu.

Das Zeit- und Geldbudget für Print-Medien schrumpft, das für Pay-TV und Smartphones wächst. Herausgefordert werden die traditionellen Verlage durch die Digitalisierung. Durch Google, durch Facebook, durch Flipboard. Fluch oder Segen? Feind oder Freund?

Viele Altvorderen sehen in erster Linie die Kannibalisierung und den Verdrängungswettbewerb. Himmel gegen Hölle. Print schrumpft, weil digital ähnliche Angebote kostenlos anbieten. Deshalb möge Digital den Print-Verlagen gefälligst Lizenzgebühren zahlen.

Das ist zu kurz gedacht. Die Überschneidung zwischen dem Print- und dem Online-Konsument der gleichen Marke ist eher gering. Er bewegt sich zwischen 10 und 20 Prozent. Die neuen Medienkanäle sehe ich eher als Markterweiterung. Websites, E-Paper, Mobil, Apps – das sind neue Kanäle für ein neues Publikum.

Je mehr Medienkänale bedient werden, desto mehr Leute erreiche ich. DER SPIEGEL verzeichnet heute die höchste Reichweite seiner Geschichte, obwohl Print stark zurückgeht. Aber Medienkonsum ist halt nicht

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Michael Imhoff, Pionier und Menschenfischer

Landshut, den 12. Juli 2013
Photo by W. Stock

Im Rahmen der Landshuter Hochzeit von 1475 lud Michael Imhoff zu einem Festbankett in die Burg Trausnitz ein. Es gibt wohl keinen in Deutschland, der den Zeitschriftenhandel so gut kennt wie dieser Michael Imhoff. Aus kleinsten Anfängen hat er 1979 den Nationalvertrieb MZV aufgebaut, heute zeichnet dieser Mittler zwischen Verlagen und Handel mit 750 Objekten für einen Zeitschriftenumsatz von einer halben Milliarde Euro verantwortlich.

Es ist gut, in diesen Zeiten des Umbruchs einen so erfahrenen Mann in den Reihen der Branche zu wissen. Denn die Zeiten war auch schon einmal einfacher. Konsumflaute, Verdrängungswettbewerb, kurze Produktzyklen und Mediensubstitution lassen den Zeitschriftenkonsum seit Jahren spürbar sinken. Wie in anderen Branchen bricht auch den Zeitschriften die Mitte weg. Billig geht gut, teuer ebenfalls. Massenware zieht, ebenso edle Coffeetable-Magazine, Landlust und all seine gekupferten Freunde.

Trotz aller Herausforderungen kann Deutschland mit seinen Vertriebsstrukturen durchaus zufrieden sein. 120.000 Verkaufsstellen für Presseprodukte – das ist Rekord in Europa. Italien im Vergleich kann nur 40.000 Verkaufsstellen vorweisen. Den Preis für diese Distributions-Vielfalt zahlen die Verleger mit einer höheren Remissionsquote. In Italien beispielsweise wird bei knappem Angebot weniger remittiert als hierzulande.

An dem Abend in im Festsaal der Burg Trausnitz wurde allen bewußt, wo

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Ein Bilderrätsel der SPD

gefunden in München, im Juli 2013;
Photo by J. Stock

Ein Bilderrätsel in drei Worten. Der Spitzenkandidat der SPD in Bayern hält vier Buchstaben in beiden Händen. WORT. Was, um Himmels Willen, wollen uns Christian Ude und die Sozialdemokraten damit sagen?

Richtig. Die Lösung des Bilderrätsels lautet: Ude hält Wort. Aha. Steht auch drüber. War nicht so schwer.

Das Wahlplakat ist in  zweifacher Sicht bemerkenswert. Zum einen, dass ein Politiker Wahlkampf führt mit einem Slogan, der eigentlich eine bare charakterliche Selbstverständlichkeit beschreibt. Ude hält Wort. Warum muss das betont werden?

Vielleicht weil diese SPD in dieser Frage zu den kleinen Sündern im Lande gehört? Man erinnere sich an Hartz eins bis vier, an die Rente mit 67, an Andrea Ypsilanti oder an das Video von der Lügen-Hanni auf Youtube, das sich auf ein gebrochenes Wahlversprechen der NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bezieht.

Andererseits sagt der Volksmund, wer einmal lügt, dem glaubt man nicht mehr. Insofern macht der Slogan schon Sinn.

Zweitens sollte man die Werbeagentur, die sich diesen Unsinn ausgedacht hat, schnellstens

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