Unser ganzes Steuersystem ist doch ziemlich dämlich angelegt. Bei der Schaffung von Werten, also bei der Einkommensteuer beispielsweise, wird so kräftig zugelangt, dass selbst Mittelverdiener langsam die Lust verlieren.
Doch welch verschrobene Philosophie steckt hinter der progressiven Einkommensteuer!? Je mehr man arbeitet, je mehr man verdient, desto mehr wird einem weggenommen. Der fleißigste Euro, der Euro-Verdienst der Überstunde und damit der Euro des Ehrgeizes, wird also am stärksten besteuert. Richtig dämlich und ziemlich bescheuert, das Ganze!
Eigentlich müsste es doch eher umgekehrt sein. Anstatt bei der Wertschöpfung sollte der Staat lieber bei
mit George Walther und seiner Frau, Frankfurt am Main 1989; Photo by Hasso von Bülow
Was macht einen richtig guten Redner aus? Die Ingredienzien eines überzeugenden Vortrages sind allgemein bekannt: eine umfassende Sachkenntnis, die griffige Botschaft, eine dem Publikum zugeneigte Rhetorik, eine unterhaltsame Kurzweiligkeit und – wichtig, wichtig – besonders viel Leidenschaft.
All dies besitzt George Walther, und das nicht zu knapp. Der Mann von der amerikanischen Westküste ist ein witziger Redner und wunderbarer Entertainer. Ein Autor mit einem populären und ansteckenden Humor. Speaking from Experience heißt sein Motto und seine Website sprudelt nur so vor Erfahrung und Ideen.
Er ist einer der besten Redner, die ich je gesehen und gehört habe. Ein Performer, wie man ihn in den USA, aber nicht hierzulande findet. Und der Mann ist eine richtige Type: begnadeter Verkäufer, guter Autor, ein Hobbypilot mit PPL-Schein, ein Liebhaber dicker Motorräder und ein aufmerksamer Weltenbummler.
gefunden in München, im Mai 2012; Photo by W. Stock
Der amerikanische und der französische Präsident wollen Wachstumsimpulse für ihre Lände und das kriselnde Europa. Dagegen ist nichts zu sagen. Doch in Wirklichkeit meinen Obama und Hollande Wachstum auf Pump.
Beide nehmen eine höhere Schuldenaufnahme in Kauf, um Konjunkturprogramme in Gang setzen zu können. Ein Irrweg aus der Mottenkiste des Keynesianismus.
Ein Irrweg, der uns erst in diesen Schlamassel geführt hat. Das ist so, als wolle man den Alkoholismus mit mehr Bier bekämpfen. Denn die Probleme Europas rühren daher, dass es zu viel Geld gab, vor allem zu viel billiges Geld.
Man muss fein analysieren, um die Dinge nicht durcheinander zu bringen. Die sogenannte Eurokrise ist im Grunde eine europäische Staatsschuldenkrise. Die Ursachen der Krise in Griechenland beispielsweise haben mit dem Euro mittelbar wenig zu tun, die Krise der Griechen ist hausgemacht. Zu viele Schulden, die nur den Konsum angeheizt haben. Und zu wenig Investitionen.
Gegen Wachstum ist nichts einwenden. Doch Europa verliert an Wachstum, weil es an
Ich hole Lester vom Flughafen ab. Er ist etwas wortkarg nach dem langen Transatlantikflug. Am nächsten Tag werde ich einen Vortrag von ihm moderieren, im Düsseldorfer Messezentrum.
Lester Thurow eilt der Ruf voraus, er sei ein Volkswirt, der überaus anschaulich und gründlich zu formulieren vermag. Er durfte den feinen und flüssigen Kommentar in besten Kreisen üben und pflegen. Über 10 Jahre lang schrieb er eine Kolumne für Newsweek und für die New York Times. Diese Elitemedien gelten als harte Schule, dies schützt vor intellektuellem Überflug.
Dann fahre ich Lester ins Hotel. Er ist ein sympathischer, natürlicher Typ. Ein Professor, dessen Arm und Einfluss weit über das akademische Terrain hinaus reicht, und der trotzdem nicht viel Aufhebens um seine Person macht. Da sitzt in meinem Auto ein ruhiger und zurückhaltender Mann, dem man gerne zuhört.
Wohl kein Deutscher kennt den Börsen-Altmeister André Kostolany so gut wie Gottfried Heller. Über drei Jahrzehnte verband beide eine erfolgreiche berufliche Partnerschaft. Zusammen haben sie die private Vermögensverwaltung FIDUKA gross gemacht und haben bei zahllosen Vorträgen und auf Hunderten Veranstaltungen das Publikum informiert und amüsiert.
Wie er Kosto kennengelernt habe, frage ich den Münchner. Im Sommer 1969, auf einer Investmentkonferenz der Hypobank in der Prannerstrasse. Deutschland öffnete sich gerade für ausländische Fonds. Wilde Zeiten damals, IOS und andere Rattenfänger verdarben den Markt. Wenn die Aktie ein Auto sei, so sagte der Referent, dann sei der Fonds ein Bus. Da meldete sich aus dem Auditorium ein kleiner Mann, sein Gesicht kannte ich aus den Capital-Kolumnen, und stellte dem Referenten die bissige Fragen: Sind Sie sicher, dass der ausländische Busfahrer einen Führerschein hat?
Nach der Veranstaltung ging Gottfried Heller, gerade aus sechs Jahren New York zurück, auf den kleinen Mann zu und bot ihm eine Partnerschaft zum Aufbau einer Fondsgesellschaft an. Die Partnerschaft mit André Kostolany hielt dreißig Jahre, bis zu Kostos Tod 1999.
Wie sein Charakter gewesen sei, frage ich Gottfried Heller. Er besaß einen wunderbaren jüdischen Humor, und er war Optimist. Diese positive Lebenseinstellung hatte er von seinem Vater geerbt, einem Likörfabrikanten in Budapest, der selbst in heiklen Situation stets ausrief: Kein Malheur, kein Malheur.
Aber Kosto konnte auch anders. Wie so mancher reiche Mensch war er, nun ja, ein ziemlicher
Bestes Firma von Welt? Schwierige Frage, leichte Antwort.
Selten hat mich der Besuch eines Unternehmens so fasziniert und elektrisiert, wie dieser Besuch bei Google in Kalifornien unter schönstem blauen Himmel.
Die alte Industrie sieht hier noch älter aus. Nestlé, Daimler-Benz, Henkel – kenne ich auch, Spitzen-Unternehmen, auch die habe ich von innen gesehen. Alles kein Vergleich zu Google. Einen besseren Laden als die Firma aus Kalifornien gibt es nicht. Nirgends. Nicht zwischen Alaska und Argentinien, nicht zwischen Tokio und London.
Bei Google in Mountain View wie bei Tante Käthchen mal kurz zum Nachmittagskaffee vorbeizuschauen, das geht so einfach nicht. Doch den
Mit schnöseligem „C“. Damit man’s nicht mit dem Oeuvre des bärtigen Karl verwechselt. Die Zeitschrift Capital feiert in diesen Tagen ihren 50. Geburtstag. Den Jüngeren muss man erzählen und den Älteren in Erinnerung rufen, dass diese Zeitschrift aus dem Hause Gruner + Jahr einst an deutschen Kiosken das Glanzstück der Wirtschaftspublizistik war.
In ihren Hochzeiten, so in den 70er und 80er Jahren, verkaufte man schon mal locker 300.000 Exemplare und inhaltlich war das Monatsheft vom Allerfeinsten. Die Rolex unter den Magazinen, wenn man so will. Ein bißchen großspurig vielleicht, aber im Grunde doch ziemlich nobel.
Der Markenkern der Zeitschrift war beim Lesen der exquisiten Stücke wie Parfümduft zwischen all der Druckerschwärze gut zu erriechen. Elitär, immer ein Stück über den Dingen schwebend, mit der nötigen Distanz, die feine Ironie des Überlegenen hier und da spürbar – das war Capital in einem guten Monat. Und davon gab es genug.
Nun feiert sich das Heft selbst, und beim Lesen der Geburtstagsstrecke wird man das Gefühl nicht los, Capital scheine nach einem halben Jahrhundert seinen eigenen
Im Jahr 1959 prägte ein amerikanischer Autor den Begriff des knowledge workers. Der Wissensarbeiter. Diese Sicht der Dinge war neu.
Peter F. Drucker wies in jenem Jahr in seinen Buch Landmarks of Tomorrow (dt. Das Fundament für morgen) darauf hin, wie stark Wissen, das Know-how, zum zentralen Erfolgsfaktor im industriellen Wettbewerb werden würde. Und nicht mehr die Arbeit auf dem Feld oder an der Maschine.
Analysten, Programmierer, Dozenten, Forscher – sie alle würden das neue Bild der Gesellschaft bestimmen. We know now that the source of wealth is something specifically human: knowledge. If we apply knowledge to tasks we already know how to do, we call it productivity. If we apply knowledge to tasks that are new and different we call it innovation. Only knowledge allows us to achieve these two goals. Die Quelle unseres Wohlstandes und der Motor des Fortschrittes ist Wissen.
Wissen, Kenntnis und Bildung – dies sei der Rohstoff der Neuzeit. Das menschliche Wissen sei die wichtigste Ressource in Wirtschaft und Gesellschaft. Heute ist uns das sehr bewusst, Mitte des letzten Jahrhunderts haben das wenige so klar gesehen.
Ein wahrer Glückstag! Es gibt solche Tage. Tage, an denen es einfach läuft. Dieser 24. Mai 2005 in New York war ein solch wunderbarer Tag für mich.
Im Grand Ballroom des Waldorf=Astoria als Redner auf der Bühne. Dort, im dritten Stockwerk des altehrwürdigen Hotels, auf jener Bühne, auf der schon Louis Armstrong und John F. Kennedy gestanden haben. Ein Traum für einen Vortragsredner! Und hoffentlich kein Albtraum.
FIPP, dieser 1925 von französischen und spanischen Verlegern gegründete Verband, lud zum Weltkongress, den man alle zwei Jahre zelebriert. Und über 1.000 Zeitschriftenverleger aus aller Welt folgten dem Ruf der Federation Internationale de la Presse Periodique.
Das Event war hoch professionell vorbereitet. Drei
Wenn man sich die Medienlandschaft in den USA einmal betriebswirtschaftlich anschaut, dann kriegt man schnell Pickel. Man fasst sich an den Kopf, man wundert sich über dieses Tollhaus!
In den Vereinigten Staaten wird zwar leidenschaftlich über Paid Content für Online-Angebote diskutiert, aber den Content für Print-Produkte gibt man für’n Appel und ein Ei an seine treuen Leser.
Eine gute Zeitschrift in den USA kostet heutzutage im Abonnement 10 Dollar, das sind knapp 8 Euro. Wohlgemerkt, dies ist nicht der Preis für ein einzelnes Heft, sondern der Preis für ein ganzes Jahr. 12 Hefte für 8 Euro. Inklusiv Versandkosten.
So verlangt SmartMoney (vom Wall Street Journal), das eigentlich FewMoney heißen müsste, 10 Dollar für 12 Ausgaben. Das kultige Jugend- und Kulturmagazin Rolling Stone stellt bescheidene 39,96 Dollar für 78 Ausgaben in Rechnung.
Esquire – in dem Heft für den gehobenen Stand hat schon Maestro Hemingway geschrieben – gibt es zum heran nahenden Osterfest noch günstiger. Die glanzvolle Kultur- und Lifestyle-Postille kostet lediglich
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