Notizen und Anmerkungen von unterwegs

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Was nun, Mijnheer van Gaal?

Bereits das zweite Frust-Erlebnis in der Allianz Arena innerhalb von fünf Tagen. Nach der Niederlage gegen Dortmund, am gestrigen Abend nun das ernüchternde Pokal-Aus gegen Schalke 04. Bayern null, Schalke ein. Das war ein trostloses Gekicke, unwürdig für ein Team mit solchen Stars. Und bei weitem nicht genügend für die hohen Münchner Ansprüche.

Gegen die Gelsenkirchener sah man die gleiche leblose Spielweise wie gegen Borussia Dortmund. Ein Ballgeschiebe im Mittelfeld, Spieler, die den Ball vertändeln, kein Druck im Spielaufbau. Selten habe ich die elf Spieler des FC Bayern München so uninspiriert und hilflos erlebt wie in den letzten Tagen.

Die Mannschaft erinnert an die dunklen Tage eines Trainer Hitzfeld, wo das triste Spiel einem Mangel an Lust und Laune entsprach. Bei den Schalkern, und erst recht bei den Dortmundern, spürte man hingegen die Freude am Fussballspielen und, vor allem, den Willen zum Sieg.

Das Münchner Team ist selbst für eine mediokre Mannschaft wie Schalke 04 simpel auszurechnen. Die Flügelzange Ribery und Robben wird zugestellt, früh das Aufbauspiel gestört und mit Standards und Kontern wird dann das wackelige Abwehrzentrum in Verlegenheit gebracht. Allen Kickern im rot-weißen Dress war die Verunsicherung ob ihrer anspruchslosen Spielweise anzumerken.

Die sportliche Bilanz 2011 sieht beim FCB kümmerlich aus: Die Meisterschaft

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Champions League hui, Bundesliga pfui!

Photo by W. Stock

Am Mittwochabend das Champions League-Spiel FC Bayern München gegen den FC Basel in der Allianz Arena. Ein flottes, unterhaltsames Match, das mit einem souveränen 3 zu 0 für die Bayern endete.

Die Münchner spielten gefällig, flott und ansehnlich. Insbesondere Spieler, die sonst nicht so im Mittelpunkt stehen, lieferten eine ansprechende Leistung ab. So Thomas Kraft, Anatoly Tymoshchuk und Diego Contento. Und endlich trat der FC Bayern als geschlossene Mannschaft auf.

Denn daran hapert es in dieser Saison. Die Mannschaft präsentiert sich nicht als Mannschaft. Und eine Ansammlung von exzellenten Solisten macht eben noch kein erfolgreiches Team. Die Mannschaften, die in der Bundesliga ganz oben stehen – Dortmund, Mainz, Leverkusen, Freiburg – überzeugen vor allem durch kompaktes Mannschaftsspiel.

Sicher besitzen Mannschaften wie Schalke, Wolfsburg, der HSV und auch Bayern die besseren Einzelspieler, aber es ist diesen Teams nicht gelungen, daraus eine Einheit zu formen. Nur wenn dies gelingt, wird der FCB aus dem Niemandsland der Bundesliga-Tabelle wieder ganz nach oben vorstossen können.

Diese Analyse soll die Verdienste in der Champions League nicht schmälern. Die europäische Bilanz der Bayern liest sich beeindruckend: Von sechs Gruppenspielen wurden fünf gewonnen. Am Mittwoch wurde der siebte CL-Heimsieg in Folge verbucht, die Torausbeute von 16 Treffern bedeutet einen neuen Vereinsrekord in einer Gruppenphase der Champions League.

Man darf sich also auf das Achtelfinale freuen, mit hohen Erwartungen. Nicht auszuschließen, dass die Champions League auf ein kurioses Finale zusteuert: Schalke 04 gegen FC Bayern München. Dann würde nämlich Europas bester Verein zwischen dem Mittelfeld und dem Abstiegskandidaten der Bundesliga ausgespielt.

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