Photo by W. Stock

Wenn man durch den Passeig de Gràcia, den breiten Prachtboulevard Barcelonas, bummelt, dann kommt man sich bisweilen vor wie in einem niedlichen Zuckerbäckerhäuschen. Ein knuffiger Balkon neben dem anderen, eine bauschige Säule, dann gleich die nächste. Alle Meter lang findet sich eine neue Art-Nouveau-Überraschung.

Wohl keine Stadt der Welt kann einen solchen Reichtum an Jugendstilhäusern vorweisen wie die Hafenstadt an Kataloniens Küste. Die katalanische Spielart des Jugendstils wird hier anders tituliert, nämlich als Modernisme Català und manchen Kennern sieht in diesem Modernisme die wohl konsequenteste und radikalste Ausprägung des europäischen Jugendstils.

Im Grunde genommen ist der Modernisme ein Protest gegen die Gerade, gegen die Strenge und gegen die Rationalität. Jene Schnörkel und bunten Verzierungen werden als Auflehnung gegen die neogotische Architektur und den damaligen Zeitgeist verstanden. Während der Industrialisierung hat man diese häßlichen quadratischen Zweckbauten hingestellt, die zum Teil noch heute als

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