Lima, im Dezember 1985
Lima sei an Hässlichkeit schwer zu überbieten, hat einmal der peruanische Schriftsteller Alfredo Bryce Echenique kund getan. Für dieses Urteil hat er im eigenen Land ziemlich viel Prügel einstecken dürfen. Prügel, die er jedoch mannhaft ertrug, wie ein Caballero, der sich bis in die Hutspitze im Recht wähnt.
Wenn man in Südamerika eine typische Dritte-Welt-Stadt zu benennen hätte, so verkörpert diesen Typus wohl ideal jene blasse Metropole am Pazifik. Dieses Lima mit bettelnden Müttern und klauenden Kindern, mit Vätern, die keine Arbeit finden und saufen gehen, mit Kraterlandschaften, die sich Straßen nennen, diese Stadt mit Wasserhähnen, aus denen häufig eine braune Sauce tröpfelt und mit Menschenschlangen vor katholischen Suppenküchen, die von Jahr zu Jahr länger werden.
Dieses Lima erweist mehr und mehr sich als