Notizen und Anmerkungen von unterwegs

Frank Sinatra fliegt zum Mond

Bart Howard hatte Fly me to the Moon 1954 komponiert und getextet. Zahlreiche Interpreten haben den Song aufgenommen. Johnny Mathis, Ella Fitzgerald, Mel Tormé, Sarah Vaughan, Tony Bennett. Alles nett bis obernett. Jedoch kommen sie alle an die Version Frank Sinatras nicht heran, weil er wie kein anderer dieses perfekte, swingende Taktgefühl besitzt.

Ein Erfolgsgeheimnis Sinatras war, dass er sich immer mit den allerbesten seines Faches umgeben hat, musikalisch zumindest. Mit den besten Solisten, den besten Arrangeuren, den besten Orchestern. Da er schon früh Erfolg errang, besaß er auch das nötige Kleingeld immer Spitzenleute zu verpflichten. Und sobald Sinatra die Basie Big Band im Nacken spürte, dann lief er zur Hochform auf. Frankieboy vermochte bei Count Basie seine retardierende Phrasierungen einzubauen, die einen ungewöhnlichen Kontrast zur explosiven Dynamik der Basie-Musiker bildeten.

Sinatra hatte den Song erstmals 1964 für das Album It Might as Well Be Swing aufgenommen. Zwei Jahre später singt er das Lied meisterhaft bei seinem Live-Auftritt im Sands von Las Vegas. Oder er tritt, wie im Youtube-Video zu sehen, auch mal vor ziemlich schweren Jungs auf.

Bei Sinatras Fly me to the Moon schrieb das Arrangement, das darf nicht vergessen werden, der geniale Quincy Jones. Der rhythmische Spannungsbogen, eine lockere Melodie, die knallenden Blechbläser, Quincy Jones hat alles perfekt zusammengeführt.

Fly me to the moon
Let me play among the stars
Let me see what spring is like
On Jupiter and Mars

Am 20. Juli 1969 wird der Song endgültig unsterblich. Neil Armstrong und Edwin Buzz Aldrin stehen als erste Menschen auf der Mondoberfläche, Michael Collins bleibt an Bord der Apollo 11. Buzz Aldrin spielt auf einem Kassettenrekorder die Sinatra/Basie-Version von Fly me to the Moon.

Es ist das erste Lied, das je im Orbit zu hören ist. Ein Traum der Menschheit ist Wirklichkeit geworden. Der Mann im Mond ist angekommen. Fly me to the Moon. Und Frank Sinatra schickt seine besten Grüsse aus dem Weltall auf die Erde.

Loading

Zurück

Puerto Marqués – Acapulcos kleine Schwester

Nächster Beitrag

Mick Jagger im Dschungel – und noch einer

  1. Kate_raggle

    Hallo.
    Ich mochte mit Ihrer Website stockpress.de Links tauschen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén

Neuerscheinung:
364 Seiten, BoD
12,99 € (Paperback),
8,99 € (E-Book)
ISBN: 9783751972567
zu beziehen über jede Buchhandlung
oder online bei
amazon (hier klicken)