Wer in diesen schönen Frühlingstagen durch das schöne München bummelt, der wird von einem Thema sprichwörtlich überrollt. Keiner kommt an diesem Thema vorbei, ob klein oder groß, ob Männlein oder Weiblein, alle sind wie elektrisiert.
Überdimensionale Bälle am Stachus, die Fassaden der Häuser in rot und weiß geschmückt, in der Kaufinger Strasse, vor dem Modehaus Hirmer, werden Eiskugeln, in rot, weiß oder blau, kostenlos verteilt, riesige Plakatwände mit den Kickern prangen an unzähligen Ecken. Und vor dem Bayerischen Hof und anderen Fünf-Sterne-Hotels der Stadt steht die automobile Flotte der UEFA-Funktionäre, alles blaue Autos der Marke Ford mit dem hübschen Enblem der Champions League.
Der überschwappende Taumel und dieser massenhafte Rausch um den runden Ball lassen Griechenland, die Schuldenkrise, die steigenden Mieten und all den anderen Mist für ein paar Tage vergessen und zweitrangig erscheinen.
Zumal diese ungekünstelte und ehrlich empfundene Tollheit auf ein großes ausgelassenes Fest hindeutet: Hier in München, in dem Kolosseum, das die Neuzeit Allianz Arena nennt, just an diesem Samstagabend, wird das Finale der Champions League ausgespielt. Mindestens 90 Minuten, vielleicht auch mehr, die über den Status als beste Vereinsmannschaft Europas entscheiden werden.
Der FC Chelsea oder der FC Bayern München. Am Samstag, in den späten Abendstunden werden wir alle wissen, wem Europas Fussball-Krone