Berlin, im Februar 2012
Beim aufmerksamen Gang durch die Stadt fällt eines auf. An vielen Ecken wird die DDR verhätschelt und verniedlicht. Anstatt sich mit der Diktatur der SED auseinanderzusetzen, ziehen viele Menschen es vor, die kommunistische Willkür als eine mehr oder weniger knuffige und drollige Fussnote der deutschen Geschichte zu verharmlosen.
Vor dem Brandenburger Tor stehen Komparsen in DDR-Uniform, die Touristen für zwei Euro eins auf die Mütze geben. Auf den Flohmärkten findet man hübsche Orden und bunte Epauletten kommunistischer Provenienz, in den Buchhandlungen stehen die Werke mit den Spruchbeuteln der Ideologen, ganz so, als würde man über das antike Griechenland reden.
In der Ecke eines Geschäftes wurde ein alter Trabi hingestellt, in den man sich setzten darf, um heiter klassenloses Autofahren zu spielen und im Souvenirladen steht Oberdenker Karl als Pappkamerad oder Gipsbüste. Karl Marx. Gips. 21 Euro.
Diese Geschichtsklitterung ist gefährlich: Aus einem
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