Palo Alto/California, im Juli 2005; Photo by W. Stock
Drüben in den USA gilt Richard Stolley als Legende im Journalismus. Als ein Blattmacher, dessen Wort in der Branche zählt.
Stolley ist ein netter älterer Herr vom guten Jahrgang 1928, in Ehren ergraut und bedächtig in der Sprache. Aber in dem hektischen Geschäft mit Zeitschriften erfahren wie kein zweiter. Möglicherweise lässt sich weit und breit kein zweiter Publizist finden, der mehr Einblick und mehr Übung im Magazinjournalismus vorweisen kann als dieser Dick Stolley.
Dick arbeitete zwei Jahrzehnte bei der berühmten Hochglanz-Illustrierten Life. Das Wochenblatt ging in die Annalen der amerikanischen Magazinhistorie ein, weil die Zeitschrift nicht wegen Erfolglosigkeit, sondern wegen zu viel Erfolg eingestellt werden musste. Die
Selbst auf der dritten Generation von Ernest Hemingway lag der Fluch. Jacks Töchter Margot, die alle Margaux nannten, und Mariel litten ebenfalls unter dem Ruhm ihres Großvaters.
Margaux blieb zeitlebens immer nur die Enkelin des großen Ernest Hemingway. Wenn sie als Schauspielerin sich einen kleinen Patzer leistete, als Modell nicht das Idealmaß besaß, sich im Fernsehn verhaspelte, so wurde all dies nachsichtig belächelt. Sie war halt die Enkelin dieses großen alten Mannes, da braucht man nicht so viel zu können.
Auch sie mochte keine eigene Persönlichkeit entwickeln. Oder zwischen Anspruch und Wirklichkeit torkeln. Und es kam so, wie es kommen musste. Alkohol, Depressionen, Drogen. Friedhof von Los Angeles, 3. Reihe.
Ein gutes Essen und ein längeres Fachsimpeln mit Gottfried Heller. Was ist für Sie die beste deutsche Aktie?, frage ich den Börsen-Altmeister. Die beste Aktie im Sinne von solide, zuverlässig, ertragsstark. Ein Papier ohne Überraschung, jedenfalls nach unten. Wenn man sein Vermögen also in nur einen Wert investieren dürfte. Welcher wäre das?
Stock: Wir können ja unsere beiden Lieblinge vergleichen.
Heller: Einverstanden, aber eigentlich bin ich kein Freund von nur einem einzigen Aktienwert. Für jeden Anleger sollte Asset Allocation, also eine intelligente Risikostreuung, im Vordergrund stehen.
Stock: Richtig, so sollte es sein. Aber sehen wir es spielerisch, gehen wir auf die Suche nach dem großen Aktienstar. Vielleicht fangen wir von hinten an, im Ausschlussverfahren. Banken, beispielsweise, mag ich gar nicht. Da findet in meinen Augen keine echte Wertschöpfung statt.
Heller: So streng würde ich das nicht sehen. Aber auch mir gefallen Banken nicht besonders. Die haben in den letzten Jahren ihr Geschäftsmodell ausgereizt.
Stock: Und Versicherungen?
Heller: So ähnlich, nicht ganz so arg wie Banken, aber
Im Economist von dieser Woche entdecke ich eine halbseitige Stellenausschreibung. Die Claremont Graduate University sucht einen Dean. Ein Dean, ein Dekan, leitet die Fakultät einer Hochschule und hier sucht man den Kopf für die Peter F. Drucker and Masatoshi Ito School of Management.
Schöne Erinnerungen kommen da auf. Denn in den späten 80er Jahren durfte ich der Lektor und Verlagsleiter von Peter F. Drucker sein, der als Lehrmeister des modernen Managements weltweit anzusehen ist. Der gebürtige Wiener Drucker, ein sympathischer und bescheidener Mensch, lehrte über 30 Jahre an Claremont, das 50 Kilometer östlich von Los Angeles liegt. Von 1971 bis 2002 war er an der CGU Professor, im Jahr 2005 ist Peter in Claremont gestorben.
In meinem gesamten Berufsleben bin ich keinem klügeren Menschen begegnet als ihm, und ich kann versichern, dass ich verdammt vielen klugen Menschen begegnet bin. Die Stellenanzeige skizziert einige der zentralen Gedanken von Peter. Management sei keine Wissenschaft, sondern eine Kunst. Charakter und Moral seien ebenso gefragt wie Modelle und Statistiken.
Die School of Management der Claremont University gehört nicht zu den führenden Business Schoools in den USA, kein Vergleich zu Harvard oder Stanford, aber mit ihren 14 Professoren und dem leuchtenden Name Peter F. Drucker spielt sie als Außenseiter in der Eliteliga mit. Claremont zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass ihr MBA-Studium interdisziplinär anlegt ist. Neben betriebswirtschaftlichem Rüstzeug eben auch
Schwierige Zeiten für Journalisten? Wenn man sich die rapide fallenden Auflagenzahlen anschaut, das traurige Ableben der Financial Times Deutschland, die Insolvenz der Frankfurter Rundschau oder die Westfälische Rundschau, wo man die gesamte 120 Personen-Redaktion vom Titel entleibt hat, wenn man all die düsteren Nachrichten liest, dann muss einem um die Zukunft der Zeitung Angst und Bange werden.
Wenn man jedoch zu sehr auf die Soll-Spalte der Medienbilanz schaut, dann verdeckt dies schnell den Blick dafür, dass im Journalismus ein Umbau und kein Abbau vonstatten geht. Der Journalismus stirbt nicht, er verändert sich nur.
Der alte Journalismus ist siech, scheint – technologisch und inhaltlich – aus der Zeit gefallen. Verabschieden müssen wir uns von dem verbeamteten Journalismus früherer Tage. Von einem Journalismus mit 36-Stunden Woche, automatischen Dienstaltersstufen, üppigen Gehältern, voller Reisekassen, starrem Ressortdenken, überschaubarer Arbeit. Dieser Lou Grant-Journalismus ist passé, er wird auch nicht mehr wiederkommen.
Aber der Medienumbruch unserer Tage und die Krise althergebrachter Medien gebiert
In diesen Tagen erscheint ein neues Büchlein. Hemingways Welt. Von mir über die Jahre geschrieben. Eine literarische Spurensuche.
Mein kleines Hobby. Andere gehen saufen oder strampeln mit dem Radl den Berg hoch, hier heftet sich halt einer an die Fersen von Ernest Hemingway. Warum? Vielleicht um mehr zu erfahren über einen Autoren oder auch um besser zu verstehen, wie man gute Bücher schreibt.
Es bleibt ein bemerkenswerter Umstand, dass dieser Nobelpreisträger seine Spuren hinterlassen hat und gerade auch von einfachen Menschen mit großer Passion gelesen wird. Selbst Leute, sonst keine Leseratten, kennen und schätzen ihn, erliegen der Faszination seiner Stories und Romane.
Dafür muss es Gründe geben. Die Themen Hemingways sind eingängig. Und obendrein, da mag ein Zusammenhang bestehen, wirklich und wahrhaftig. Der Autor greift voll rein ins richtige Leben. Hemingway spricht vor allem Männer an, jene Mannskerle, die vom Ehrgeiz, zerplatzten Träumen und Niederlagen desillusioniert sind. Männer, die etwas riskieren wollen im Leben, jedoch mühselig zwischen Anspruch und Wirklichkeit balancieren.
Seit den späten 70er Jahren zieht mich der Zufall, oder was auch immer, dorthin, wo auch Ernest Hemingway war, zunächst, ohne dies genau zu durchschauen. Nach Barcelona, nach San Gaetano, auf Kuba, an den Pazifik. Überall hier hat Ernest Hemingway gelebt, vor gut 70, 80 Jahren, ist dort umher gereist. Und siehe da – Hemingway scheint
Die Stadt, die früher Bombay hieß, kommt so erbärmlich daher wie keine andere. Chaotisch, laut, elend, überall riecht es nach Unrat und Fäkalien. Selten habe ich eine Metropole gesehen, der aller Lebensmut und Frohsinn so gründlich ausgetrieben ist, wie diese.
Der architektonische Liebreiz, noch aus der Kolonialzeit stammend, verfällt langsam aber sicher und hat längst vor dem misslichen Alltag kapituliert. Statt eines beherzten Aufbäumens gegen das Elend oder einer Auflehnung gegen das Chaos merkt der Besucher hier nur diesen bräsigen Fatalismus des Hinduismus, der mit Schicksalsglaube und Wiedergeburt zu trösten versucht.
Trotz pittoresker Architektur und der wärmenden Sonne kommt in dieser Stadt keine
Das Jahr neigt sich dem Ende zu, Deutschland wird in Schnee gepudert, der Januar steht vor der Tür. Wie wird dieses Jahr 2013 im Medienbereich aussehen?
Hier zwölf Prognosen, speziell für die Printmedien, nicht wissenschaftlich und auch nicht belegt und belastbar, sondern eine Momentaufnahme aus 30 Jahren Printerfahrung heraus.
1. Der Wandel ist rasend schnell. Wo man früher für die Etablierung eines neuen Titels oder gar Mediums Jahre kalkulierte, bleiben nun Wochen und Monate. Nicht nur die Zeit rast davon, auch die Sicherheit. Was heute als Wahrheit gilt, kann morgen schon wieder falsch sein.
2. Der Wettbewerb ist beinhart. Nicht nur mit Apple, Google oder Facebook. Das sind die Cleveren, die im Internet wirklich Geld verdienen, es sind nicht die Verlage. Die würden es gerne sein. Eigentlich geht es in diesem Wettbewerb weniger um Geld, sondern um die Aufmerksamkeit und um die Zeit des Kunden. Und da sehen wir gegen Facebook & Co. ziemlich alt aus.
3. Umbruch, nicht Abbruch. Die Medienbranche befindet sich mitten drin in einem historischen Strukturwandel, der im neuen Jahr noch an Geschwindigkeit zunehmen wird. Besonders die Tageszeitung leiden: das eine oder andere Objekt wird über die Wupper (oder die Spree) gehen, die gesamte Branche ist verunsichert. Doch Bücher, Zeitungen und Zeitschriften werden nicht verschwinden, sie werden nur anders.
4. Die Anzeigen sind weg. Oder besser: Die Anzeigen sind woanders, und Rubrikanzeigen und Stellenbörse kommen nicht wieder zurück zu Zeitungen und Zeitschriften. Die Markenwerbung wird folgen. Das Internet ist stärker, seine Meßbarkeit zieht die Print-Werbeerlöse ab.
Gestern Abend das letzte Spiel des Jahres 2012 gesehen, der FC Bayern München gegen die Borussia aus Mönchengladbach, Kehraus zur Hinrunde. Ein 1 zu 1.
Danach eine kleine sympathische Weihnachtsshow. Und nun, die kurze Winterpause. Die Gelegenheit, die Bilanz zur Halbzeit der Saison 2012/2013 zu ziehen.
Bayern München dominiert die Liga nach belieben. Das Team besitzt eine spielerische Qualität wie kein anderes. Die Mannschaft hat sich mit Javier Martínez, Mario Mandzukic, Xherdan Shaqiri sowie dem Brasilianer Dante vorzüglich verstärkt. Einerseits bieten sich die Neuzugänge nun endlich als gleichwertiger Ersatz bei Verletzungen innerhalb der Stammformation an, andererseits üben sie gehörigen Druck auf die Kader aus, ein Umstand, der nochmals 5 bis 10 Prozent Zusatzleistung herauskitzeln dürfte.
Der FCB kann nun fast zwei gleichwertige Mannschaften aufbieten. Das hat es lange nicht gegeben, in Deutschland. Real Madrid oder der FC Barcelona haben dies mit Erfolg vorgemacht.
Bayern wird Meister, in dieser Saison, keine Frage. Die Münchner besitzen
Mit jedem Tag werden es mehr Männer, die von Hoffnung und Verzweiflung getrieben, sich in die Täler und Flussläufe von Madre de Dios aufmachen. Madre de Dios heißt ins Deutsche übersetzt Muttergottes, was für einen Landstrich voller Gold in der Erde eigentlich kein schlechter Name ist.
Und so hegen hier viele den Glauben, in den unwegsamen Goldfeldern ihrem geschundenen Leben eine Wende zum guten geben zu können. Dreißigtausend, vielleicht auch vierzigtausend Goldwäscher durchkämmen die steinigen Flussläufe dieser Einöde zwischen Peru und Brasilien.
Laberinto, ein verregnetes Fleckchen am Flussufer des Rio Inambari, sieht aus wie die baufällige Kulissenstadt eines drittklassigen Western, die man vor vielen Jahren vergessen hat, abzubauen. Das Dorf, 60 Kilometer westlich der Provinzhauptstadt Puerto Maldonado, ist der letzte Außenposten der Zivilisation, bevor es zu den Goldfeldern geht. Ab Laberinto gilt das Gesetz des Goldes
Nicht mehr als zweihundert Bewohner zählt Laberinto. Goldwäscher, Schmuggler, Händler, Prostituierte, ein paar zwielichtige Bankiers, die alle auf den Hauptgewinn in dieser Lotterie der Natur
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