Reisen & Begegnungen

Autor: Wolfgang Stock Seite 28 von 38

John Diebold ist Mister Automation

mit John Diebold, Düsseldorf, den 22. August 1991; Foto: Hasso v. Bülow

Ingenieure und Manager kannten ihn unter seinem Spitznamen. Mr. Automation wurde er genannt. Denn John Diebold, von ihm ist die Rede, hatte in einem aufsehenerregenden Buch die Automatisierung und Technisierung der Industrie vorhergesagt und analysiert. Das war 1952, also zu einer Zeit als man gerade lernte, mit Messer und Gabel zu essen.

Wie die moderne Technik unser Berufs- und Alltagsleben verändert, das war das Thema des Ostküsten-Amerikaners vom Jahrgang 1926. Wie beispielsweise Transistoren, Laser oder Faseroptik unsere Zeit revolutionieren. Diebold schrieb in seinen Büchern aber nicht nur über neue Technologien, sondern auch über Menschen, über Erfinder und Pioniere, über Ideen, Träume und Enttäuschungen. Er war einer der Pioniere der amerikanischen Computerindustrie, er war ein Vordenker von IT.

John Diebold betrachtet den Produktivitätsgewinn zuerst von Kundenseite. Wie bei

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very smart

gefunden in Frankfurt am Main; Photo by W. Stock

Parkplatzprobleme in der überfüllten City?

Nicht doch. Es geht auch etwas anders.

Querdenken und dann auch querparken. Man braucht nur das richtige Auto.

 

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Kann der FC Bayern die Champions League gewinnen?

Photo by W. Stock

München, den 22. November 2011

Heute Abend den Hintern abgefroren in der Allianz Arena. Der kalte Novembernebel drückt sich in das ausverkaufte Oval. Mit einem lockeren 3 zu 1 zieht der FC Bayern München in das Achtelfinale der Champions League ein. Die 66.000 Zuschauer sehen ein munteres Spiel gegen den harmlosen CF Villarreal aus Spanien.

Nun ist der FC Bayern also unter den 16 besten Mannschaften in Europa. Wie weit wird er in diesem Kräftemessen der Landesbesten kommen? Ist der FCB schon bereit für das CL-Finale, das im Mai 2012 in dieser wunderbaren Allianz Arena in München stattfinden wird?

Davon träumen die Bayern und eigentlich wären sie diesmal dran. Aber besitzt das Team denn auch die Klasse dafür? Spielen Sie auf dem Niveau von FC Barcelona, Real Madrid und Manchester United?

Zunächst fällt auf, dass die Bayern um eine Klasse besser agieren als in der letzten kopflosen Saison. Heute erkennt man mehr

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Angela Merkel bleibt die Antwort schuldig

Photo by W. Stock

Berlin, den 18. November 2011

Die Bundeskanzlerin besucht die Zeitschriftentage des VDZ. Wie so oft überzeugt Angela Merkel mit gesundem Menschenverstand und einer Politik mit Augenmaß. Doch diesmal bleiben ihre Worte seltsam leer.

Unsere Welt befinde sich im Umbruch und Deutschland stehe vor gewaltigen Herausforderungen. Gerade bei der Integration von Migranten und der Bildungsförderung spielen Zeitungen und Zeitschriften eine wichtige Rolle.

Die Gesellschaft drohe auseinander zu driften und zu zersplittern. Hier komme den Medien die wichtige Aufgabe zu, Zusammenhalt und Zusammenleben zu fördern.

Über die Jahre hinweg betrachtet zeigen die Anmerkungen der Bundeskanzlerin jedoch auch, wie eng die Gestaltungsspielräume der Politik mittlerweile geworden sind. VDZ-Präsident Hubert Burda hatte in seiner Einführung vier ganz konkrete Felder genannt, auf denen die Verleger Anpassungsbedarf durch Ordnungspolitik sehen: die Lockerung des Kartellrechts, eine Netzneutralität, das Leistungsschutzrecht und ein praxisnaher Datenschutz.

Zu allen Punkten bleibt Angela Merkel eine konkrete Antwort schuldig. Kartellrecht? Zum Teil Ländersache. Leistungsschutzrecht? Großer Widerstand im Parlament. Datenschutz? Muss über Europa laufen.

Politik, dies sagt Angela Merkel nicht, aber man spürt die Botschaft, Politik ist ein

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Henry Kissinger: Die Macht verschiebt sich vom Atlantik zum Pazifik

Photo by W. Stock

Berlin, den 17. November 2011

Eine kurze, aber prägnante Rede von Henry Kissinger gestern Abend auf der Publishers‘ Night des VDZ. Die eine oder andere unangenehme Wahrheit sagte der von den Nazis vertriebene Heinz Alfred Kissinger aus Fürth seinen Zuhörern denn auch auf Deutsch.

Zunächst machte der ehemalige amerikanische Außenminister deutlich, wie brüchig es um das europäische Haus bestellt ist. Der Grundwiderspruch unserer Tage: Die Wirtschaft funktioniere heute nach globalen Regeln, während der Westen noch in den Denkmustern der Nationalstaaten verharre. Die EU sei ein technokratischer Torso.

Dies gehe einher mit einem Souveränitätsverlust der Staaten und der Politik. Deshalb seien andere davon gezogen, es mache keinen Sinn, sich über die Spielregeln zu beschweren. Die Gewinner des Wettbewerbes amüsiere dies nur.

Der Friedensnobelpreisträger von 1973 wies auf den Paradigmenwechsel hin: In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sei es um Sicherheit gegangen, hochgerüstete Weltmächte standen sich damals gegenüber.

Heute gebe es glücklicherweise kein Feindbild mehr. Die Herausforderung liege auf wirtschaftlichen Gebiet. Nun komme es darauf an, die Globalisierung zu einem

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Die putzmuntere Verzweiflung des Tango

Grafik by Fernando Tejeda

Buenos Aires, im Dezember 1987

In den Jugendstil-Cafés, die in den Querstrassen der Calle Lavalle zu finden sind, glaubt man sich in die Wiener Kaffeehäuser mit ihrer ornamentierten Wandmalerei um 1900 zurück versetzt. An den kleinen dunklen Holztischen trinken jung und alt gemächlich ihren café cortado und erörtern die Lage im allgemeinen und besonderen.

Trotz aller Krisen haben sich die Argentinier die Lust am lebhaften Diskurs bewahrt und können stundenlang in ihre Tageszeitungen Clarín und La Nación hineinschauen, die zu den besten des Kontinents gehören. Wenn jedoch der Barbesitzer die richtige Tangoplatte auflegt, springen einige ältere Herren auf, legen ihren Arm um die auch nicht mehr taufrische Partnerin und tänzeln leichtfüßig zwischen den Tischen die filigranen und ruckartigen Bewegungen des Tango.

Es sind fast immer die älteren Ehepaare, die auf diese Bühne der kleinen Alltagsfreude stürmen, und so die Erinnerung an die goldene Zeit wach zu halten versuchen. Tango, so sagt man, sei ein trauriger Gedanke, den man tanzen kann. Doch noch mehr ist er

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Art Laffer und seine buckelige Kurve

Die 80er Jahre waren das Jahrzehnt der Monetaristen und Neoliberalen. Deren Credo lautete kurz gefasst: Der gierige Staat sollte sich das der Wirtschaft heraushalten. Gefräßig zeigte sich der damalige Staat besonders bei den Steuersätzen. Spitzensteuersätze über 50 Prozent waren nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel.

Lehrmeinung der Politikermeinung bis hinein in die 80er Jahre war: je höher ein Steuersatz, desto höher auch das Steueraufkommen. Der Steuerertrag der Einkommensteuer wurde über Jahrzehnte als linear angesehen. Man brauche nur am Steuersatz drehen, und schon würde die Steuerquelle mehr und mehr sprudeln.

Zwei Männer haben diesen Irrglauben immer höherer Steuersätze verblüffend einfach widerlegt. Arthur Laffer und Ronald Reagan.

Der erste mit einem simplen Diagramm. An zwei Stellen ist das Steueraufkommen gleich null. Bei einem Steuersatz von

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Noch ein Schild, das Rätsel aufgibt

gefunden in Peking, Anfang November 2011; Photo by W. Stock

Achtung, Achtung. Please Attention.

Natürlich, wir sollen acht geben. Ein kluger Ratschlag.

Die Frage bleibt nur: vor was?

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Großer Vogel schwebt

Peking, Anfang November 2011; Photo by W. Stock

Lufthansa 721, PEK – FRA. Die Maschine von Peking nach Frankfurt ist ein A380. Der neue Supervogel. Wie fliegt es sich in diesem Jet der Megaklasse? Wie ist es in diesem neuen Flieger?

Nach neun Stunden in diesem größten Passagierflugzeug der Welt mag man einen Eindruck bekommen. Zunächst überrascht, wie schnell und zügig das Boarding von statten ging. Jedenfalls um einiges schneller als bei anderen Flugzeugen auf Transatlantik-Strecken. Es wird über drei Eingänge geboarded, was das Einsteigen der maximal 525 Passagiere schneller macht.

Ein großer Vorteil liegt auch in der

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Mao: ferner Großvater und neuer Popstar

Photo by W. Stock

Peking, Anfang November 2011

Der große Vorsitzende Mao Zedong zeigt sich immer noch präsent in Peking. Auf dem Tiananmen Platz natürlich in seinem Mausoleum, in einem Glassarg. Nicht tot, dafür aber überlebensgroß am Tor des himmlischen Friedens, der Kopf überlebensgroß, noch in Hunderten Metern sichtbar.

Mao prangt auf Geldscheinen, Gemälde mit seinem Konterfei finden sich in den Straßen, Zeichnungen in den Shops. In den Buchläden ist sein rotes Spruchbeutel-Büchlein noch immer im Stapel ausgelegt. Die weisen Worte des großen Vorsitzenden. Mao-Bibel haben wir sie früher genannt. Fotos, Poster, Statuen, groß, klein, mittel. Oben, unten. Der Chairman Mao ist überall.

Doch wie sieht das heutige moderne China diesen Mann? Ich frage nach, und bekomme meist die gleiche Antwort. Mao sei der Vater der Unabhängigkeit, der Einheit Chinas, man möge ihn, man verehre ihn.

Insbesondere in der Generation der 60- bis 80-Jährigen scheint Mao populär. Er wirkt als Katalysator. Für alle, denen die neue Zeit nicht ganz geheuer ist, die mit dem Tempo der Reformen so ihre Schwierigkeiten haben, für all die, bleibt Mao die fixe Größe, der Anker, das Stetige.

Der Mythos Mao steht so für

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