Reisen & Begegnungen

Autor: Wolfgang Stock Seite 22 von 38

Peter Drucker: Wissen schafft Erfolg

Im Jahr 1959 prägte ein amerikanischer Autor den Begriff des knowledge workers. Der Wissensarbeiter. Diese Sicht der Dinge war neu.

Peter F. Drucker wies in jenem Jahr in seinen Buch Landmarks of Tomorrow (dt. Das Fundament für morgen) darauf hin, wie stark Wissen, das Know-how, zum zentralen Erfolgsfaktor im industriellen Wettbewerb werden würde. Und nicht mehr die Arbeit auf dem Feld oder an der Maschine.

Analysten, Programmierer, Dozenten, Forscher – sie alle würden das neue Bild der Gesellschaft bestimmen. We know now that the source of wealth is something specifically human: knowledge. If we apply knowledge to tasks we already know how to do, we call it productivity. If we apply knowledge to tasks that are new and different we call it innovation. Only knowledge allows us to achieve these two goals. Die Quelle unseres Wohlstandes und der Motor des Fortschrittes ist Wissen.

Wissen, Kenntnis und Bildung – dies sei der Rohstoff der Neuzeit. Das menschliche Wissen sei die wichtigste Ressource in Wirtschaft und Gesellschaft. Heute ist uns das sehr bewusst, Mitte des letzten Jahrhunderts haben das wenige so klar gesehen.

Das Wissen entscheidet über

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Auftritt im Grand Ballroom des Waldorf=Astoria

Ein wahrer Glückstag! Es gibt solche Tage. Tage, an denen es einfach läuft. Dieser 24. Mai 2005 in New York war ein solch wunderbarer Tag für mich.

Im Grand Ballroom des Waldorf=Astoria als Redner auf der Bühne. Dort, im dritten Stockwerk des altehrwürdigen Hotels, auf jener Bühne, auf der schon Louis Armstrong und John F. Kennedy gestanden haben. Ein Traum für einen Vortragsredner! Und hoffentlich kein Albtraum.

FIPP, dieser 1925 von französischen und spanischen Verlegern gegründete Verband, lud zum Weltkongress, den man alle zwei Jahre zelebriert. Und über 1.000 Zeitschriftenverleger aus aller Welt folgten dem Ruf der Federation Internationale de la Presse Periodique.

Das Event war hoch professionell vorbereitet. Drei

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Wenn Schuhe denken…

gefunden in München, im März 2012; Photo by W. Stock

Think! Denke nach! Wer will da widersprechen?

Ein kluger Ratschlag. Hirn einschalten! Nachdenken, bevor man den Mund aufmacht.

Klug sein im Beruf, im Privaten. Ein hehres Ziel. Napoleon Hill hat mal ein Buch veröffentlicht: Denke nach und werde reich. Ja, das macht Sinn.

Was aber hat Think! mit Schuhen zu tun? Oder können Schuhe gar denken?

Oder soll man nachdenken, bevor man gute Schuhe kauft. Wobei hier ja eher die Weisheit gilt, wer nicht hören will, muss fühlen.

Wie auch immer, ich denke nach, ich

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Der Todeskampf der Gockel

Photo by Norbert Böer

Lima/Peru, im Dezember 1985

Pelea de Gallos. Der Kampf der Gockel. Dieser Hahnenkampf ist ein volkstümliches Spektakel in Peru.

Einen ganzen Abend beobachten Hunderte von Zuschauern wie sich mit scharfen Klingen präparierte Federviecher gegenseitig die Hälse abhacken. Auf den Sieger werden Wetten geschlossen, Bierflaschen geleert und gegrölt, so laut es heisere Kehlen eben hergeben.

Der siegreiche Gockel wird in Lima verehrt wie hierzulande ein Torknipser. Für den Erfolg beim Hahnenkampf sind neben der Rasse auch das Training, Glück und vor allem die Präparation der Klinge ausschlaggebend.

Der Sporn des linken Fußes, das natürliche Verteidigungsinstrument der Tiere, wird abgeschnitten, weil beim Kampf die Klinge an dessen Stelle tritt und wie eine Verlängerung der Hinterkralle wirkt. Die aus Spezialstahl in Handarbeit gefertigte acht Zentimeter lange, leicht mondförmig gekrümmte Klinge wird

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Wackere Augsburger, wackelige Münchner

Photo by W.Stock

Ostersamstag in der Allianz Arena. Das Meisterschaftsspiel des FC Bayern München gegen den FC Augsburg. Der Meisterschaftsanwärter gegen den Aufsteiger. Die Ouvertüre für das Match gegen Dortmund und das Champions League Halbfinale gegen Real Madrid. Ist der FCB gerüstet für beide Spitzenspiele?

Zunächst muss man den Augsburger ein Riesenkompliment machen. Die Mannschaft hat einen rasanten Weg nach oben hinter sich. 2002 Aufstieg in die Regionalliga, 2006 Aufstieg in die 2. Bundesliga und 2011 dann der Aufstieg in die erste Liga.

Trainer Jos Luhukay hat aus einer Truppe der Nobodys eine schlagkräftige Elf zusammengestellt. Die Mannschaft, ohne jeden Star, spielt sehr kompakt, überaus mannschaftsdienlich, sie schaltet schnell zwischen Abwehr und Angriff um, und spielt einen sympathischen und unaufgeregten Fussball.

Gegen den FC Bayern kamen

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Avi Perrys elektronische Jungfrauen

Neulich auf dem Lufthansa-Flug von München nach New York sitzt neben mir zufällig der amerikanische Schriftsteller Avi Perry. Wir kommen schnell ins Gespräch.

Avi Perry kann auch ein buntes Leben zurückblicken. In Israel geboren, wandert er später in die USA aus, wo er für die Technologie-Firmen Bell und Lucent arbeitet. Er geht als Professor an der Northwestern University nach Chicago, wo er lehrt und forscht. Der Perry Algorithmus, ein Software-gestütztes Optimierungsprogramm, geht auf ihn zurück.

Das Thema seines Lebens jedoch bleibt Israel. In Kolumnen, Zeitungsartikeln und Radiokommentaren tritt er als wortstarker und meinungsmutiger Botschafter seiner Sache auf. Die Gefährdung seines Volkes schmerzt ihn, der arabisch-israelische Konflikt treibt ihn um.

Neben seiner politischen Arbeit schreibt er Bücher. Wissenschaftliche Werke, aber auch

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Almost Free Paid Content

Wenn man sich die Medienlandschaft in den USA einmal betriebswirtschaftlich anschaut, dann kriegt man schnell Pickel. Man fasst sich an den Kopf, man wundert sich über dieses Tollhaus!

In den Vereinigten Staaten wird zwar leidenschaftlich über Paid Content für Online-Angebote diskutiert, aber den Content für Print-Produkte gibt man für’n Appel und ein Ei an seine treuen Leser.

Eine gute Zeitschrift in den USA kostet heutzutage im Abonnement 10 Dollar, das sind knapp 8 Euro. Wohlgemerkt, dies ist nicht der Preis für ein einzelnes Heft, sondern der Preis für ein ganzes Jahr. 12 Hefte für 8 Euro. Inklusiv Versandkosten.

So verlangt SmartMoney (vom Wall Street Journal), das eigentlich FewMoney heißen müsste, 10 Dollar für 12 Ausgaben. Das kultige Jugend- und Kulturmagazin Rolling Stone stellt bescheidene 39,96 Dollar für 78 Ausgaben in Rechnung.

Esquire – in dem Heft für den gehobenen Stand hat schon Maestro Hemingway geschrieben – gibt es zum heran nahenden Osterfest noch günstiger. Die glanzvolle Kultur- und Lifestyle-Postille kostet lediglich

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Der ECON Zukunftstag

Anfang der 90er Jahre. Der ECON Verlag besinnt sich auf seine Wurzeln, auf das Themengebiet Wirtschaft und Management. Mit neuen Büchern und Buchreihen. Dafür hat Verleger Hero Kind mich nach Düsseldorf geholt. Aber wir wollen auch ins Non Book-Geschäft diversifizieren.

Seminare und Kongresse. Diese Ausweitung des Geschäftes erscheint uns als logische Fortsetzung des Verlegens. Warum nicht all die Starautoren des Verlages für einen Tag nach Düsseldorf holen und vor Publikum über ein Thema reden? Die Idee ist geboren. Hero Kind, ein Mann mit spontanen Einfällen und Geistesblitzen, hat direkt auch die Überschrift parat: der ECON Zukunftstag.

Das Monatsmagazin Capital – in jenen Tagen unter Johannes Gross und Rolf Prudent, das Elitemedium in der Wirtschaft – steigt als Medienpartner ein. Der Kieler Designer Klaus Detjen entwirft ein einprägsames Logo, das in die Höhe gereckte Piktogramm-Männchen, farbenfroh und stark. Empowerment, werden die Amerikaner diese Haltung Jahre später nennen.

Das Philosophie des Zukunftstages ist:

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Hemingways kürzeste Kurzgeschichte

Photo by W. Stock

Ein nettes Spiel unter Literaten:

In den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Freunde sitzen beim Whiskey zusammen und frönen der Aufschneiderei unter angehenden Autoren.

Sie wollen wetten, eine literarische Wette, der Einsatz beträgt 10 Dollar.

Der junge Journalist und  Schriftsteller Ernest Hemingway aus Chicago wettet mit den Freunden, dass er eine Kurzgeschichte aus nur sechs Wörtern schreiben könne. Sechs Wörter. Erstaunen.

Die Freunde glauben es nicht. Aber natürlich gewinnt Ernest Hemingway die Wette. Sein Text lautet:

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B. Traven, alias Ret Marut, verlegt in München 23, Herzogstrasse

Hier im Herzen Schwabings mit seinen feinen Häusern aus der Jahrhundertwende zeigt sich München von seiner angenehmen Seite. Gediegene Wohnlichkeit, kein Protz wie in Grünwald oder Bogenhausen, ein lockerer Lebensrhythmus voller Sonne und Lebensfreude.

Ein ruhiger Autoverkehr, wenig Lärm und grüne höhe Bäume verleihen Bohème-Viertel eine unbeschwerte Note. Die Herzogstrasse liegt in Rufweite zur Clemensstrasse, dort wo der mysteriöse Schriftsteller Ret Marut sein Quartier bezog.  Und just in der parallelen Herzogstrasse, Hausnummer 45, im zweiten Stockwerk, wohnte Irene Mermet, Maruts Lebensgefährtin. Heute existiert das Haus nicht mehr, es wurde abgerissen.

In München meldete sich Irene Mermet, eine  ehemalige Studentin der Düsseldorfer Hochschule für Bühnenkunst, am 24. November 1915 an, nachdem ihr Freund Ret Marut sich schon zwei Wochen zuvor als angeblich amerikanischer Staatsbürger und stud.phil ins Münchner Melderegister hat eintragen lassen.

Als Tochter eines

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