Mit schnöseligem „C“. Damit man’s nicht mit dem Oeuvre des bärtigen Karl verwechselt. Die Zeitschrift Capital feiert in diesen Tagen ihren 50. Geburtstag. Den Jüngeren muss man erzählen und den Älteren in Erinnerung rufen, dass diese Zeitschrift aus dem Hause Gruner + Jahr einst an deutschen Kiosken das Glanzstück der Wirtschaftspublizistik war.
In ihren Hochzeiten, so in den 70er und 80er Jahren, verkaufte man schon mal locker 300.000 Exemplare und inhaltlich war das Monatsheft vom Allerfeinsten. Die Rolex unter den Magazinen, wenn man so will. Ein bißchen großspurig vielleicht, aber im Grunde doch ziemlich nobel.
Der Markenkern der Zeitschrift war beim Lesen der exquisiten Stücke wie Parfümduft zwischen all der Druckerschwärze gut zu erriechen. Elitär, immer ein Stück über den Dingen schwebend, mit der nötigen Distanz, die feine Ironie des Überlegenen hier und da spürbar – das war Capital in einem guten Monat. Und davon gab es genug.
Nun feiert sich das Heft selbst, und beim Lesen der Geburtstagsstrecke wird man das Gefühl nicht los, Capital scheine nach einem halben Jahrhundert seinen eigenen