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Reisen & Begegnungen

Ein Geschenk vom FC Bayern München

Die nette Überraschung kommt per Post. Der FC Bayern München schenkt jedem Mitglied in diesem Jahr einen Fan-Schal. Nicht irgendein Schal, sondern ein personalisierter Bayern-Schal. Dazu eine kleine Anstecknadel für die Jacke, die einen als Mitglied ausweist.

Und nochmals hat der FCB mit dieser Aktion unter Beweis gestellt, dass er zu einem der bestgeführten Fussballvereine der Welt zählt. Denn nötig hätte der FCB diese Kundenbindung eigentlich nicht. Die Mitgliederzahl steigt unaufhörlich, man ist mittlerweile an die 170.000 angelangt, und die Heimspiele der neuen Saison sind bereits, noch bevor der erste Ball rollt, schon mehr oder weniger ausverkauft.

Der Wunsch eines Mitglieds zur neuen Saison: Solch ein Ballgeschiebe wie in den letzten Monaten wollen wir nicht mehr erleben. Ich denke, da müssen wir auch keine Befürchtung haben.

Denn der Verein hat sich klug verstärkt. Neuzugänge für die Schwachpunkte: Manuel Neuer im Tor, Jérôme Boateng im Abwehrzentrum, der bissige Rafinha außen in der Abwehr, der Japaner Takashi Usami im Mittelfeld und Nils Petersen, der Torjäger aus Liga zwei. Wer sich von diesen Neuen durchsetzt, wird sich zeigen.

Und den neuen

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Mucho macho, Machito

Machito, im Juli 1982; Photo by Volker Wagner

Salsa, Latin, Buena Vista. Das ist Musik, die unter die Haut und dann direkt in die Beine geht. Noch heute hallen die Ohrwürmer der Latin-Klassiker nach, das Oye, como va des Timbalisten Tito Puente, Watermelon man gespielt von dem Perkussionisten Mongo Santamaria oder die Ballade von Pedro Navaja, die Ruben Blades zum besten gibt.

Mit ihrer scharfen Sauce aus viel Rhythmus, südamerikanischer Melodik, ausschweifenden Improvisationen und swingendem Unterbau gelingt es den Salsa-Königen aus Kuba, Puerto Rico und der Bronx musikalisch die halbe Welt zu betören. La Sonora Matancera, Monguito, Celia Cruz, Willie Colón oder Ray Barretto, die alten Knaben vom Buena Vista Social Club – das ist Musik, vital und explosiv, wie sie manch junger Rapper nicht mitreißender hinkriegt.

Doch den Vater, den Urahn, dieser Musik kennen heute die wenigsten. Angefangen hat das ganze in den

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Neuschwanstein – das Märchenschloss eines Träumers

Schloss Neuschwanstein im Juli 2011;
Photo by W. Stock

Bill Clinton, der als junger Student das Bauwerk besucht hatte, fragte Jahre später bei seinem ersten Zusammentreffen mit Finanzminister Theo Waigel: Gibt es Schloss Neuschwanstein noch?

Ja, Mister President, Neuschwanstein gibt es noch. Und nicht nur das. Das Schloss Neuschwanstein strahlt schöner und geheimnisvoller denn je.

Wenn man nach Hohenschwangau bei Füssen ins Voralpenland fährt, dann sieht man es schon von weitem. Wie ein Phantasiegebilde erhebt sich auf einem winzig schmalen Felsrücken Neuschwanstein. Das Schloss des verträumten Königs Ludwig II.

Das langgezogene asymmetrische Schloss steht magisch dort, mit seinen

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Dem Professor Alzheimer seine Gasse

Photo by W. Stock

gefunden in Weßling, im Februar 2009

In dieser winzigen Gasse hat der Herr Professor Alois Alzheimer gewohnt, als er im nahen München praktizierte.

Das unscheinbare Alzheimergassl am idyllischen See, am äh, in äh, verdammt nochmal, wie hieß doch bloß noch einmal dieser See?

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Varadero – der Sieg des Gringo

Photo by W. Stock

Varadero, im April 1983

Kuba ist zwar bitterarm, aber immerhin sozialistisch. Die Insel liegt in den Subtropen, ein Sozialismus unter Palmen. Die pralle Sonne, wenn man will, hübscht den Alltag ein wenig auf.

An einem schwülen Apriltag besteige ich den Bus nach Varadero. Leise hoppelt der klapprige Bus an der Stadt Matanza vorbei. Welch ein kurioser Städtename, kommt mir in den Sinn. Betrüblich für einen Ort, wenn er sich Blutgemetzel nennen muss. Er erinnert an die gnadenlose Matanza der Spanier an den Indios. Auch in Mexiko, in Matamoros – was soviel heißt wie Maurentöten – haben die Kolonisten ihre Blutbäder in Städtenamen verewigt.

Die unberührt wirkende Halbinsel Varadero im Norden gilt als

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Die Präsidenten des FC Barcelona

Photo by W. Stock

Presidents del Futbol Club Barcelona steht als Überschrift auf der langen Granittafel wie in der Kathedrale. In drei Spalten werden alle Präsidenten des FC Barcelona verewigt. Angefangen mit dem Gründer Joan Gamper bis zu Joan Laporte, dem heutigen Präsidenten.

Zu meiner Korrespondentenzeit in Barcelona standen beim FCB 1978 Präsidentenwahlen an, was in der katalanischen Metropole ein größeres Ereignis ist, wie wenn der Bürgermeister gewählt wird.

Gewonnen hat schließlich der

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Auf den Hund gekommen

gefunden in Düsseldorf, im Frühjahr 2009; Photo by W. Stock

Bisweilen, aber wirklich nur höchst selten, beschleicht mich das merkwürdige Gefühl, ein Hund würde in diesem Land besser behandelt als so mancher Mensch. Aber wie komme ich bloß auf solch düstere Gedanken?

Vielleicht weil ich durch eine deutsche Großstadt schlendere und plötzlich das schicke Ladengeschäft Dog’s Deli erblicke. Dieses Dog’s Deli in Düsseldorf ist das Feinkostgeschäft für den gehobenen Hund, der Dallmayr für den Dackel, wenn man so will.

Was solch ein Gourmet-Laden alles anzubieten hat! Einen exklusiven Keramik-Napf für den verwöhnten Kläffer, Mango Crossies für das Schlabbermaul, feinstes Hundegebäck. Ein Hunde-Plaid aus reinster Baumwolle, von Hand gefertigt, schlappe 75 Euro.

Auch wenn ich schon einiges auf dieser Welt gesehen habe, beim hippen Köter-Deli beschleichen mich leise Zweifel. Denn Delikatessen für den Köter, das muss man mal einem Inder oder Nigerianer erklären.

Doch der

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Teddy Stauffer erklärt den Swing

Teddy Stauffer im mexikanischen Acapulco, November 1982; Photo by W. Stock

Verächtlich wurden sie in den Nazi-Jahren Swingheinis genannt, um zu zeigen, dass sich hier nicht das Gute, Schöne und Wahre der deutschen Kultur manifestiere. Und der beste Swingheini in Deutschland ist der Schweizer Teddy Stauffer gewesen. Über 300 Schallplatten haben Teddy Stauffer und seine Original Teddies in den 1930er Jahren aufgenommen. Das ist Rekord.

In den Hitlisten stehen sie in dieser freudlosen Zeit immer ganz oben. In Berlin und Leipzig sind Teddy und seine Mannen in jenen Jahren so bekannt wie heute Lady Gaga und Madonna zusammen. Die Stauffer Band ist smooth gewesen, swinging und vor allem hot. The hottest Band in Town. Und hot bedeutet in jener Zeit sehr amerikanisch. Als ich Teddy Stauffer im November 1982 zuhause in Acapulco besuche, unterhalten wir uns auch über die Swing-Musik in der Weimarer Republik.

Als Quartett – Willi Mussi, Walo Linder, Pole Guggisberg und Ernest Stauffer – verlassen die Jungjazzer 1929 ihre heimatliche Berner Provinz in Richtung Berlin. Vier übergeschnappte Jungs auf der Suche nach dem Abenteuer. „Wir waren damals drei Schlagzeuger und ein Pianist, als wir in Berlin ankamen“, sagt Teddy Stauffer und lacht über sein braungegerbtes, faltiges Gesicht. Nach und nach bauen sie die Band bis zum Orchester aus. 

Als Bandleader zelebriert Teddy Stauffer den großen Auftritt, er gefällt sich in der Rolle

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Friedrich August von Hayek geht es gar nicht gut

Er war der wohl wichtigste Denker des Liberalismus im 20. Jahrhundert: Friedrich August von Hayek. Noch heute wirkt die Weltsicht des gebürtigen Wieners vom Jahrgang 1899 nach. Er ist der scharfsinnigste Nationalökonom von allen. Der geistreichste Volkswirt der Moderne. Der Vordenker. Der Mahner. Nobelpreis natürlich. Lehrer der Lehrer. Gottvater.

Als 1944 The Road to Serfdom, auf Deutsch Der Weg zur Knechtschaft, erschien, da wirkte sein Buch wie eine Mahnung in düsterer Zeit. Jede Art von kollektiver Philosophie – einerlei ob national, kommunistisch oder planwirtschaftlich – würde zwangsläufig in Barbarei und Totalitarismus enden. Die Entwicklung in Italien, Deutschland oder in der Sowjetunion gaben von Hayek Recht. Als Gegenentwurf zum Kollektivismus sah der kleine, drahtige Professor die Rechte des  Individuums und die Rechtsstaatlichkeit.

Der Österreicher von Hayek gefiel sich als elitärer Liberaler, als ein schroffer Marktradikaler, als Dogmatiker reinsten Wassers. Dem Begriff Soziale Marktwirtschaft beispielsweise stand er zeitlebens kritisch gegenüber. Sozial, das sei doch so ein

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Frank Sinatra singt „Send in the Clowns“

Sinatra. Eine andere Version von Send in the Clowns. Hier sieht und hört man dann nochmals, worin die Strahlkraft eines Frank Sinatra liegt. Frankieboy zeigt hier wieder  dies voluminöse, starke Timbre. Diese dichte und volle Klangfarbe.

Trotzdem beschleicht einen wenig das Gefühl, Frank Sinatra sei nicht so ganz bei der Sache. Send in the Clowns ist sicherlich keine Komposition, die Sinatra, wie man so sagt, auf den Leib geschneidert ist.

Vielleicht mochte er dieses Lied auch

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