Reisen & Begegnungen

Autor: Wolfgang Stock Seite 34 von 38

Frank Sinatra singt „Send in the Clowns“

Sinatra. Eine andere Version von Send in the Clowns. Hier sieht und hört man dann nochmals, worin die Strahlkraft eines Frank Sinatra liegt. Frankieboy zeigt hier wieder  dies voluminöse, starke Timbre. Diese dichte und volle Klangfarbe.

Trotzdem beschleicht einen wenig das Gefühl, Frank Sinatra sei nicht so ganz bei der Sache. Send in the Clowns ist sicherlich keine Komposition, die Sinatra, wie man so sagt, auf den Leib geschneidert ist.

Vielleicht mochte er dieses Lied auch

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Rio de Janeiro schreit und brüllt

Schneefall in den TropenAuszug aus Wolfgang Stock Schneefall in den Tropen:

Die Rezeption des Hotels strahlt in gediegener Eleganz. Wohl richtig gehört man nur dazu, wenn man beim Verlangen des Schlüssels nicht seine Zimmernummer nennen muss, sondern wortlos den richtigen Schlüssel ausgehändigt bekommt. Boa tarde, doctor, oder ein um dia lindo, profesor, hört man hier so diskret, das außer dem Angesprochenen kein Umstehender davon Kenntnis genommen haben dürfte.

Am meisten Spaß macht es, des Morgens direkt neben dem breiten Pool sein opulentes Frühstück einzunehmen. Nein, wer einmal hier in der Avenida Atlantica 1702 war, und wenn er seine fünf Sinne noch einigermaßen beisammen hat, der muss dem Charme dieses Ortes erliegen. Und wer als junger Mensch hier war, der wird das alles bis an sein Lebensende nicht mehr aus der Birne rauskriegen. You can’t take that out of the boy.

Egal, was im Leben noch passieren mag. Rio de Janeiro ist eine jener

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Der große Ernest Hemingway hat sich leer geschrieben

Photo by W. Stock

Im Morgengrauen des 2. Juli 1961, es ist ein Sonntag, beginnt der Tag in Ketchum still und hell. Leise schleicht sich Ernest Hemingway aus seinem Schlafzimmer, Mary schläft noch fest.

Hemingway geht hinunter in den Keller und holt aus dem Waffenschrank sein Lieblingsgewehr, geht wieder hoch in die Diele, nimmt die doppelläufige, in Silber eingelegte Jagdwaffe, lädt sie, setzt beide wuchtige Läufe der Schrotflinte an seine Stirn und drückt ab.

Es ist halb acht. Der Schuss zerreißt die Stille des Morgens im ganzen Tal.

Genau genommen war Ernest Hemingway schon vor dem 2. Juli ein toter Mann. Denn Hemingway besaß nicht mehr die Kraft, gegen sein Erlöschen anzukämpfen. Er konnte nicht mehr, er war am Ende angelangt. Als Kerl, als Ehemann und vor allem als Autor.

Er hatte alles geschrieben, was zu schreiben war: über den

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Rabatt auf dem Strich

gefunden in Landsberg am Lech, im Januar 2009; Photo by W. Stock

Nicht nur im Journalismus lernt man früh: Obacht bei sexuellen Anspielungen! Oma und Opa lesen es, der Lehrer, der Herr Pastor, der Nachbar. Irgendeiner fühlt sich immer auf den Fuß getreten. Zu recht. Denn meist gehen Themen unter der Gürtellinie eben unter die Gürtellinie.

Sprachlich bleibt es schwierig, beim Schlüpfrigen auch noch Eleganz zu bewahren. Natürlich gilt diese Regel auch für das Wirtschaftsleben.

Werbung mit plumper sexistische Optik fallen ordinär auf, sexistische Textspielereien stossen übel auf. Das Schlimmste jedoch: halbseidene Andeutungen erschweren eine vernünftige Markenführung.

Denn eine starke Marke funktioniert ähnlich wie ein guter Freund. So sagt man locker: Ich gehe mal eben zum Dallmayr. Am liebsten fliege ich Lufthansa!

Der Umgang mit

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The Barça-Touch

Auf dem Cover, wo sonst Politiker, Papst oder Popstars prangen, zeigt Newsweek diesmal einen Pep Guardiola. Den Barça-Trainer, der von seinen Spielern nach dem Sieg in der Champions League hoch in die Londoner Abendluft gewirbelt wird.

Die europäische, asiatische und lateinamerikanische Ausgabe des US-Wochenmagazins zeichnet als Cover-Story ein Portrait des FC Barcelona. Und stellt spitz die Frage. Das beste Fussball-Team aller Zeiten?

An diesem 28. Mai 2011 gewinnt Barcelona das Endspiel um Europas Spitze gegen Manchester United mit einem eindrucksvollen 3 : 1. Nicht nur das Ergebnis, vor allem die kluge Spielweise der Katalanen mündete in einer einzigen Demütigung für die ruppigen Engländer um Star-Trainer Sir Alex Ferguson.

Newsweek-Autor Jimmy Burns analysiert in dem Artikel die Spielweise des FC Barcelona trefflich: unbedingter

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Wer hat Wilhelm von Humboldt abgemurkst?

Rektor Professor Ernst Schmachtenberg, Dr. argenteus Wolfgang Stock; Aachen, im Juni 2010

Vor einem guten Jahr war ich mal wieder zu Besuch an meiner Alma Mater. Die RWTH Aachen lädt ein zum silbernen Doktorjubiläum. Bei solchen Anlässen merkt man, wie schnell die Zeit vergeht.

An diesem festlichen Abend erhält man vom Rektor nochmals die Doktor-Urkunde, diesmal in feines Silber gerahmt, und zusammen mit den anderen 80 ehemaligen Doctores des Jahrgangs 1984 wird gefeiert. Promotion in Aachen, man lässt eine tolle, längst versunkene Zeit Revue passieren.

Vor 25 Jahren sah die Bildungswelt in Deutschland noch ganz anders aus. Die RWTH Aachen, die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule, heißt zwar immer noch so, denn die vier Versalien sind ein starkes Markenzeichen in akademischen Gefilden. Doch man kann in letzter Zeit auch vermehrt das internationale RWTH University of Technology erspähen.

Der Blick geht in die weite Welt, was erfreut. Doch auch nach innen erfolgte über die Zeit ein Paradigmenwechsel. Dem

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Nicht spucken!

Hong Kong, im Oktober 2000; Photo by W. Stock

gesehen auf einer Fähre in Hong Kong

Auf einer der Star Ferries vom Hafen in Hong Kong nach Kowloon. Neben den üblichen Hinweisen, wo die Rettungsweste zu finden ist und dass man sich vor Taschendieben hüten solle, das bedeutsame Verbot: Do not spit! Nicht spucken!

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„Shiny Stockings“ – besser kann eine Big Band nicht swingen!

Stock mag Shiny Stockings. Sehr sogar. Ein Lieblingstitel über viele Jahrzehnte. Natürlich in der Version von Count Basie.

Frank Foster hat das Lied komponiert. Der saß eine Zeitlang beim Count im Orchester, in der Saxophone-Line genau in der Mitte.

Mittendrin in Shiny Stockings gibt es ein Trompeten-Solo. Das ist schwierig. Weil es technisch rasant zugeht und dazu spitz und hoch geblasen werden muss. Wenn dies Cat Anderson tun durfte, der Mann konnte mit seiner Trompete fünf Oktaven ausfüllen, dann

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Picasso – wer oder was?

Photo by W. Stock

Frage an die jungen Leute, die sich mit der Welt da draußen auskennen.

Picasso – wer oder was ist das?

Picasso? Haben wir doch schon mal gehört. Aber wo? Klar doch, sicher: ein verdammt cooles Auto.

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Eine Notiz von Peter F. Drucker

Am Wochenende schnappe ich mir aus meiner Regalwand ein altes ECON-Buch und blättere darin. Der Autor des angejahrten Werkes ist Peter F. Drucker. Toward The Next Economics. And other Essays.

Ein dicker Band mit Aufsätzen zu Wirtschaftsthemen aus dem Jahr 1981. Dies ist sicherlich keines der wichtigeren Werke des großen austro-amerikanischen Management-Denkers, sondern eher eine Sammlung publizierter und unveröffentlichter Artikel.

Beim Lesen fällt plötzlich ein kleines weißes Notizblatt aus den Seiten. Ich nehme es in die Hand und erkenne sofort Peter Druckers Handschrift. In der Tat ist dies eine handschriftliche Notiz von Peter F. Drucker.

Toward the next economics steht auf dem Zettel. Fein unterstrichen. Dann: Sales through June 30, 1982. Und weiter eine Zahl: 19.000 copies.

Links unten auf dem kleinen Blatt findet sich die Adresse von Peter F. Drucker im kalifornischen Claremont am Wellesley Drive. Dann die

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