Eine großartige Stimme. Gestern und auch heute noch. Tony Bennett. Der letzte Crooner. Der Übriggebliebene.
Die anderen, alle nicht mehr da. Kein Frankieboy, kein Dean Martin, nicht Nat Cole, den alle Welt King nannte. Nur er ist noch da, und er singt. Bis auch er umfällt.
Die Jazzhistorie wird dann richten und die Gazetten werden schreiben: Der Beste nach Sinatra.
I left my heart in San Francisco macht ihn weltberühmt. 17 Grammys. 50 Millionen verkaufte Platten. Eine klare, swingende Stimme, die besonders bei Balladen zum Tragen kommt.
Anthony Dominick Benedetto, der sich auf der Bühne der Musik Tony Bennett nennt. Der
In der Primera División hat Lionell Messi einen neuen Rekord aufgestellt. 50 Tore in einer Saison. Das gab es noch nie, noch nie in Spanien, noch nie in einer anderen europäischen Liga. 50 Tore in 37 Spielen. Und am letzten Spieltag am Samstag bei Betis Sevilla kann Leo die Latte nochmals höher legen.
Einen Spieler wie Lionel Messi hat es im europäischen Fussball noch nicht gegeben. Diese Ballführung, dieser Spielwitz, seine Soli, die Torgefährlichkeit, diese zielgerichtete Kreativität und Intelligenz, diese technische Leichtigkeit und diese Freude am Spiel. Der FC Barcelona darf sich glücklich schätzen, einen solchen Spieler in seinen zu besitzen. Aber auch Leo Messi darf sich glücklich wähnen, bei solch einen Verein zu spielen.
Denn Messi, der Fusball-Gott, kann nur hier seine Wirkung entfalten, hier in der katalanischen Hafenstadt, hier in diesem Verein. In der argentinischen Nationalmannschaft kriegt er kein Bein auf den Rasen. Und wahrscheinlich würde Messi auch in keinem anderen Verein, sagen wir mal Manchester City, funktionieren.
Die Antwort, warum das so ist, erklärt sich durch drei Umstände. Ein Grund liegt in der Biografie des Leo Messi. Mit 13 Jahren wanderten die Eltern mit Leo nach Spanien aus, der Junge litt unter Wachstums- und Hormonstörungen, in Argentinien konnten die Eltern, einfache Leute, die Medizin nicht zahlen.
I need tickets, ruft der Geschäftskollege aus London flehentlich an. Er braucht gar nicht weiter reden, ich weiß, welche Tickets er meint.
Karten für den 19. Mai 2012. FC Bayern München gegen FC Chelsea. The Road to Munich. München. In der Allianz Arena.
Man kann in diesen Tagen nicht durch München gehen ohne diese eine Frage gestellt zu bekommen. Und auch in den Büros befragt man sich gegenseitig. Haben Sie Karten? Wo kann man noch kaufen? Gibt es einen Kniff? Die Antwort ist meist die gleiche:
gefunden in Berlin, Februar 2012; Photo by W. Stock
Ein hübsches Schild. Hier sei der Arsch der Welt, wird man knallig in der edlen Einkaufspassage hingewiesen.
Aber, gute Frage, wo befindet sich denn wirklich der Arsch der Welt? Wo sind die Umstände so, dass man sich nur mit Grausen abwenden kann und so schnell wie möglich das Weite sucht?
Aus eigener Anschauung hätte ich schon ein paar Vorschläge: Mumbai, das Viertel um die Elephant Road, wo mehr Ratten als Menschen durch die Strassen streunen. Lima, der Rimac-Bezirk, wo es bestialisch zum Himmel stinkt, weil all der menschliche und industrielle Unrat in den verdreckten Fluss geworfen wird. Oder Rio de Janeiro, die Favelas, am Hang über der Altstadt, wo man sich nur unter Polizeischutz hineintraut.
Also eine Menge Ärsche der Welt, die zu finden sind, jeder Arsch nach individuellem Gusto. Aber, dass man ein solches Arsch der Welt-Plakat in
Wohl kein Deutscher kennt den Börsen-Altmeister André Kostolany so gut wie Gottfried Heller. Über drei Jahrzehnte verband beide eine erfolgreiche berufliche Partnerschaft. Zusammen haben sie die private Vermögensverwaltung FIDUKA gross gemacht und haben bei zahllosen Vorträgen und auf Hunderten Veranstaltungen das Publikum informiert und amüsiert.
Wie er Kosto kennengelernt habe, frage ich den Münchner. Im Sommer 1969, auf einer Investmentkonferenz der Hypobank in der Prannerstrasse. Deutschland öffnete sich gerade für ausländische Fonds. Wilde Zeiten damals, IOS und andere Rattenfänger verdarben den Markt. Wenn die Aktie ein Auto sei, so sagte der Referent, dann sei der Fonds ein Bus. Da meldete sich aus dem Auditorium ein kleiner Mann, sein Gesicht kannte ich aus den Capital-Kolumnen, und stellte dem Referenten die bissige Fragen: Sind Sie sicher, dass der ausländische Busfahrer einen Führerschein hat?
Nach der Veranstaltung ging Gottfried Heller, gerade aus sechs Jahren New York zurück, auf den kleinen Mann zu und bot ihm eine Partnerschaft zum Aufbau einer Fondsgesellschaft an. Die Partnerschaft mit André Kostolany hielt dreißig Jahre, bis zu Kostos Tod 1999.
Wie sein Charakter gewesen sei, frage ich Gottfried Heller. Er besaß einen wunderbaren jüdischen Humor, und er war Optimist. Diese positive Lebenseinstellung hatte er von seinem Vater geerbt, einem Likörfabrikanten in Budapest, der selbst in heiklen Situation stets ausrief: Kein Malheur, kein Malheur.
Aber Kosto konnte auch anders. Wie so mancher reiche Mensch war er, nun ja, ein ziemlicher
Bestes Firma von Welt? Schwierige Frage, leichte Antwort.
Selten hat mich der Besuch eines Unternehmens so fasziniert und elektrisiert, wie dieser Besuch bei Google in Kalifornien unter schönstem blauen Himmel.
Die alte Industrie sieht hier noch älter aus. Nestlé, Daimler-Benz, Henkel – kenne ich auch, Spitzen-Unternehmen, auch die habe ich von innen gesehen. Alles kein Vergleich zu Google. Einen besseren Laden als die Firma aus Kalifornien gibt es nicht. Nirgends. Nicht zwischen Alaska und Argentinien, nicht zwischen Tokio und London.
Bei Google in Mountain View wie bei Tante Käthchen mal kurz zum Nachmittagskaffee vorbeizuschauen, das geht so einfach nicht. Doch den
Wahlkampf an Rhein und Ruhr. Und wieder Dutzende mehr oder weniger kluge Plakate und Äußerungen, die erklären oder verschleiern sollen, warum NRW wirtschaftlich so abgehängt scheint.
In solchen Wahlkampfreden ist viel von dem kleinen Mann die Rede. Ja, manchmal gewinnt man den Eindruck, insbesondere wenn man linken und grünen Politikern zuhört, Nordrhein-Westfalen werde überwiegend bevölkert von diesem kleinen Mann. Gar eine ganze Partei hat sich auf ihn ausgerichtet, denn die SPD ist per definitionem die Partei des kleinen Mannes.
Jedoch ist dieser kleine Mann ein seltsames Phänomen. Sprachlich jedenfalls, und nur darum geht es. Denn es gibt nur
Bei Ogilvy an der 11. Avenue, am Hudson River. Eine der größten und wohl auch besten Werbeagenturen der Welt. In Parterre, direkt neben den Fahrstühlen lacht mich der Firmengründer an. Von einer mannshohen Plakatwand. Der Besucher muss neben diesem lebensgroßen David Ogilvy auf den Aufzug warten.
Ein hübsches Portrait. David Ogilvy lehnt nonchalant im Türrahmen, im sympathischen Country-Look, farbenprächtig, ein altes Fahrrad an die Wand gelehnt. Das Foto ist wohl in den späten 80er Jahren aufgenommen, auf seinem Schloss in Frankreich.
Der verehrte Patriarch der modernen Werbung blickt so lebensfroh und quietschfidel drein, so als wolle er jeden Augenblick aus dem Bilderrahmen hüpfen. Man merkt
Mit schnöseligem „C“. Damit man’s nicht mit dem Oeuvre des bärtigen Karl verwechselt. Die Zeitschrift Capital feiert in diesen Tagen ihren 50. Geburtstag. Den Jüngeren muss man erzählen und den Älteren in Erinnerung rufen, dass diese Zeitschrift aus dem Hause Gruner + Jahr einst an deutschen Kiosken das Glanzstück der Wirtschaftspublizistik war.
In ihren Hochzeiten, so in den 70er und 80er Jahren, verkaufte man schon mal locker 300.000 Exemplare und inhaltlich war das Monatsheft vom Allerfeinsten. Die Rolex unter den Magazinen, wenn man so will. Ein bißchen großspurig vielleicht, aber im Grunde doch ziemlich nobel.
Der Markenkern der Zeitschrift war beim Lesen der exquisiten Stücke wie Parfümduft zwischen all der Druckerschwärze gut zu erriechen. Elitär, immer ein Stück über den Dingen schwebend, mit der nötigen Distanz, die feine Ironie des Überlegenen hier und da spürbar – das war Capital in einem guten Monat. Und davon gab es genug.
Nun feiert sich das Heft selbst, und beim Lesen der Geburtstagsstrecke wird man das Gefühl nicht los, Capital scheine nach einem halben Jahrhundert seinen eigenen
Zeitlebens macht der mysteriöse Schriftsteller B. Traven um seine Biografie ein ziemliches Verwirrspiel. Die halbe literarische Welt fragt sich, wer zum Teufel ist dieser Deutsche, der in Mexiko Romane von Weltruhm schreibt? Wer steckt hinter dem Verfasser von Der Schatz der Sierra Madre? Gibt es diesen B. Traven, den niemand zu Gesicht bekommt, überhaupt?
Das Rätsel um die Person B. Traven ist nun endgültig gelöst. Jan-Christoph Hauschild hat in einer 700 Seiten Fleißarbeit die frühen Jahre des enigmatischen Autors akribisch recherchiert. B. Traven – Die unbekannten Jahre, vor ein paar Tagen erschienen, folgt der Fährte B. Travens in Deutschland und England.
Nachdem bereits vor über 30 Jahren der englische BBC-Journalist Will Wyatt in einer TV-Dokumentation die Familie des Autors in Schwiebus, dem heutigen Świebodzin in Westpolen, fand, hat Hauschild in den Archiven weitere Spuren entdeckt, die die damalige Hypothese Wyatts untermauern.
Der unter dem Pseudonym B. Traven schreibende Autor wird 1882 als
Wir verwenden Cookies, um unsere Website und unseren Service zu optimieren.
Funktional
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.