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Reisen & Begegnungen

Haarsträubendes beim Frisör

gefunden in Düsseldorf, Frühjahr 2009; Photo by W. Stock

Jetzt machen wir mal die Feuerzangenbowle. Die hübsche Szene, als der rheinische Lehrer Bömmel den denkfaulen Schülern den Stoff erklären will. Jezz stellen mer uns mal janz dumm.

Also, dann stellen mer uns jezz mal janz dumm: Wat iss ’n Hairothek?

Diskothek kennen wir. Videothek auch. Der Begriff leitet sich aus dem Altgriechischen und dem Lateinischen her. Thēca bedeutet soviel wie Hülle oder Behältnis.

Als Suffix hat sich -theke bei Räumlichkeiten eingebürgert, so bei der Bibliothek. In der Wortbedeutung steht die Theke also für den Tresen. Bei einer Theke wird dem entsprechend etwas herüber geschoben. Mal ein Video, dort eine Schallplatte, möglicherweise ein Buch.

Kennen Sie aber auch eine Haar-Theke? Eigenhändig so gesehen und mir standen die Haare zu Berg. Denn in der

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Kompliment an Feedfabrik

Ich liebe die neuen Technologien. Was heutzutage nicht alles möglich ist! Man schreibt Blogs, wo man früher vielleicht eher Bücher schrieb.

Und wenn man will, dann kann man aus Blogs nun auch Bücher machen. Hier meine Probe auf’s Exempel. Der Autor dieses Blogs wandelt bei dem Hamburger Dienstleister Feedfabrik seine bisherigen Posts in ein veritables Buch um.

Feedfabrik ist ein Start-up, das sich auf die Wandlung digitaler Inhalte in analoge Medien spezialisiert hat. Sei’s drum: Aus einem Blog werde ein richtiges Buch.

Das Ergebnis: Aus über 220 Post wird ein dickes Buch von 400 Seiten. Die Qualität? Selbst der Profi hat nichts zu meckern. Druckqualität, Papier, Bindung – alles fein bis oberfein. Der Preis? Etwas über 40 Euro für Losgröße 1. Die Umsetzung: exzellent. Der Service: vorbildlich.

Also hier das Buch: Wolfgang Stock – Notizen von unterwegs. Nur ein

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700 Liter Freibier!

München, den 10. September 2011; Photo by W. Stock

Die aller schönste Szene fand gleich vor Anfang des Spiels statt. Uli Hoeneß ehrte im Namen der Dominik Brunner-Stiftung ein Dutzend Frauen und Männer für ihre Zivilcourage. Sie alle waren eingeschritten, als Menschen bedroht, verprügelt und missbraucht wurden und haben tapfer geholfen. Auch solch soziales Engagement macht den FC Bayern so sympathisch.

An diesem sonnigen Septembernachmittag sahen die 69.000 Zuschauer in der Münchener Allianz Arena ein Trainingsspiel des FC Bayern München gegen den Sport Club Freiburg. Ein Trainingsspiel, dessen Resultat kurioserweise dann auch noch zur Wertung der diesjährigen Fussball-Meisterschaft gezählt wurde.

Gegen harmlose Freiburger spielte der FCB in der Tat meisterlich: der Ball lief schnell, mit kurzen Kontakten, steil und präzise in die Spitze, mit einem sehr effektiven Spiel über die beiden Flügel. Ein glänzend aufgelegter Franck Ribéry mit Kabinettstücken, ein kühler Knipser Mario Gómez und ein Bastian Schweinsteiger, der sehr sicher die Bälle verteilte. Hinten ließen Jérôme Boateng und Holger Badstuber nichts, aber auch gar nichts anbrennen.

Am Ende der 90 Minuten hatten die Bayern

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Wer erfand die Globalisierung?

Im Jahr 1994 veröffentlichte der amerikanische Trendforscher John Naisbitt ein kluges Buch, das sich mit der Globalisierung befasste. Global Paradox. In diesem Buch beschrieb er genau, wer die Gewinner des globalen Wettbewerbs sein würden (China, Asien, Lateinamerika), welche Kräfte die Globalisierung antreiben (Telekommunikation, Handel, Tourismus) und welche Widersprüche sich in diesem Prozess auftun.

Naisbitt machte aufmerksam auf das Paradox, dass einerseits global gedacht wird, es gleichzeitig aber zu einer Erstarkung der kleineren wendigen Einheiten kommt. Alles ist genau so eingetroffen. Globalisierung, das war John Naisbitts Thema.

Die Globalisierung ist – bedingt durch technischen und technologischen Fortschritt – einer der großen Wohlstandstreiber unserer Tage. Globalisierung steht für eine Art “Weltgesellschaft”, der Begriff beschreibt, wie dieser Globus zusammenwächst. Wirtschaftlich, im Ex- und Import, als Absatzmarkt, in der Arbeitsteilung, als Arbeitsmarkt.

In diesem Zusammenhang stellt sich eine interessante Frage: Who invented Globalization? Wer erfand die Globalisierung?

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Enrique Plá, Kubas bester Drummer

mit Enrique Plá, im Juli 1983; Photo by Volker Wagner

Der Revolution des Fidel Castro von 1959 folgte auch eine Revolution in der Musikszene Kubas. Alles wird anders.

Zunächst der Exodus: Zahlreiche bekannte Musikidole kehrten ihrer angestammte Heimat den Rücken. Dámaso Pérez Prado – sein Mambo-Orchester fällt mit einem explodierenden Bläsersatz auf – zieht es vor, in Mexiko City zu leben. Ebenfalls nach Mexiko, später in die USA, geht Celia Cruz, die Königin der Rumba. Die fesche Olga Guillot sieht, so singt sie, den so geliebten Son aus Kuba fliehen. Und sie flieht gleicht mit.

Doch Kubas Musikszene zeigt sich vital, rasch kommt eine neue Generation Musiker auf. Chucho Valdes ruft 1972 ein Ensemble ins Leben, das über Jahrzehnte zu den besten weit und breit gehören sollte. Die Gruppe legt sich den

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Nach 63 Jahren kommt Ernest Hemingway zurück zum Rialto Fischmarkt

Venedig, im September 2011; Photo by W. Stock

Venedig, Anfang September 2011

Ein Spaziergang durch Venedig. Kurz vor dem Canal Grande kommen wir zum Mercato di Rialto mit der Pescheria, dem riesigen Fischmarkt.

Der Fischmarkt an der Rialto-Brücke ist der größte in Venedig, manch einer sagt, ein wenig sei er auch das Herz, oder sollte man besser sagen, der Bauch dieser Stadt. Seit dem 9. Jahrhundert wird hier am Rialto, dem rivo alto, am hohen Fluss gehandelt, und von hier aus begann sich die Stadt in der Lagune zu besiedeln.

Am südlichen Eingang der antiken Markthalle komme ich an einem mannshohes Plakat vorbei. Il Veneto di Ernest Hemingway. In 90 Fotografie. Das Venetien von Ernest Hemingway. Eine Ausstellung in 90 Fotographien.

Die Ausstellung im Palazzo Loredan im Campo Santo Stefano legt Zeugnis davon ab, wie sehr Ernest Hemingway dieses Veneto liebte, und wie sehr das Veneto diesen Ernest Hemingway verehrt. Auch heute noch.

Das Foto des Ausstellungsposters zeigt

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Ernest Hemingway besucht San Gaetano und ist glücklich

San Gaetano, im August 2011; Photo by W. Stock

San Gaetano, Ende August 2011

Nach drei Jahrzehnten kommt Ernest Hemingway zurück, zurück in sein geliebtes Italien. Im September 1948 landen Ernest und seine Frau Mary von Kuba kommend in Genua und fahren im Buick nach Cortina. Von dort geht es in Richtung Süden, zuerst nach Fossalta, wo der junge Ernest 30 Jahre zuvor schwer verwundet worden war, er zeigt die Stelle seiner Übersetzerin Fernanda Pivano.

Weiter nach Venedig. Von Torcello, wo sie wohnen, fahren die Hemingways ins Valle San Gaetano, wo der Baron Nanuk Franchetti zur Entenjagd einlädt. Federico Kechler, ein Landbesitzer in Cortina, hat den Kontakt geknüpft zu den Franchettis, einem alten venezianischen Adel.

Der kleine venetianische Weiler San Gaetano, zwei Kilometer östlich von Ottava Presa, mit seinem halben Dutzend Häusern wird von

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Ernest Hemingway schreibt Caorle unsterblich

gefunden in Caorle, im August 2011. Photo by W. Stock

Caorle, Ende August 2011

Irgendwie scheint der Mann noch da zu sein. An der Piazza, im Restaurant, in dem er  gesessen hat, weist ein reifengroßes Schild daraufhin und im Hafen liegt ein Motorboot, das seinen Spuren folgt. Im Fremdenverkehrsbüro hängt ein riesiges Pappposter, das ihn und seinen Freund Nanuk Franchetti bei einem Jagdausflug in der Lagune von Caorle zeigt.

Caorle, 60 Kilometer östlich von Venedig, ein pittoreskes Fleckchen Erde mit vielen bunten Häusern, hält die Erinnerung an diesen Ernest Hemingway lebendig. Ein billiger Werbetrick mit einer Person, die sich nicht mehr wehren kann, weil sie schon seit über 50 Jahren tot ist?

Nein, nein, die Sache liegt hier anders. Hemingway kannte Caorle, und er mag den Ort. Der Amerikaner gerät ins Schwärmen über diese Landschaft am Meer, er ist betört von ihrer Vegetation, von ihrem Duft. Diese Gegend hier bedeutete ihm sehr viel, mehr als er je irgendwem sagen würde und konnte.

Hemingway mag

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Ein Schnuller vom FC Bayern München

Shop des FC Bayern in München. Foto: W. Stock

Der Marketing-Profi weiß: Die Bindung an eine Marke muss früh erfolgen. Je früher, desto besser. Dieses Umstandes ist sich auch der beste Fussball-Club Deutschlands bewußt.

Deshalb gibt es den roten oder auch den blauen Schnuller vom FC Bayern München für das fussballverrückte Baby. Besser gesagt, der Schnuller für fussballverrückte Eltern.

Muss das ein Baby-Leben sein! Seit kurzem erst auf diesem Planeten und schon ein Anhänger des FC Bayern München. Da zeigt sich mal wieder die kluge Nachwuchsförderung des vielfachen deutschen Fussball-Meisters aus dem schönen Bayern-Land.

In den guten alten Tagen wurde die Fussball-Leidenschaft bestenfalls mit der Muttermilch eingesogen. Heute geschieht dies mit dem Schnuller. Doch der kleine Erdenbürger wird umfassend gepflegt und gehegt: Einen Strampler, eine Decke oder Babystrümpfe für den kleinen Fussballfan gibt es gleich dazu.

Der Fachmann nennt dies Merchandising. Ein Riesengeschäft für alle Fussball-Clubs. Aber wir wollen

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Der Palast der toten Ratten

Palacio de Pizarro, Lima im Januar 1986; Photo by Norbert Böer

Vor ein paar Wochen ist ein neu gewählter Präsident in Limas wuchtigen Präsidentenpalast eingezogen. Ollanta Humala, ein linksorientierter Nationalist, wurde als Staatsoberhaupt Perus vereidigt. Eine Hoffnung für das Land, sicherlich, aber so recht weiß niemand, wie Humalas Politik sein wird. Eine neue Enttäuschung für das geschundene Land?

Ich besuchte als Journalist im April 1984 diesen düsteren Palast und habe sie alle kennen gelernt. Die käuflichen Politiker, korrupte Beamte, die linken Schwadroneure und weiße Rassisten, die meinen, das Land

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