Notizen und Anmerkungen von unterwegs

Kategorie: Auwei! Seite 5 von 7

Ein Schnuller vom FC Bayern München

Shop des FC Bayern in München. Foto: W. Stock

Der Marketing-Profi weiß: Die Bindung an eine Marke muss früh erfolgen. Je früher, desto besser. Dieses Umstandes ist sich auch der beste Fussball-Club Deutschlands bewußt.

Deshalb gibt es den roten oder auch den blauen Schnuller vom FC Bayern München für das fussballverrückte Baby. Besser gesagt, der Schnuller für fussballverrückte Eltern.

Muss das ein Baby-Leben sein! Seit kurzem erst auf diesem Planeten und schon ein Anhänger des FC Bayern München. Da zeigt sich mal wieder die kluge Nachwuchsförderung des vielfachen deutschen Fussball-Meisters aus dem schönen Bayern-Land.

In den guten alten Tagen wurde die Fussball-Leidenschaft bestenfalls mit der Muttermilch eingesogen. Heute geschieht dies mit dem Schnuller. Doch der kleine Erdenbürger wird umfassend gepflegt und gehegt: Einen Strampler, eine Decke oder Babystrümpfe für den kleinen Fussballfan gibt es gleich dazu.

Der Fachmann nennt dies Merchandising. Ein Riesengeschäft für alle Fussball-Clubs. Aber wir wollen

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Ein Fall für Zwei

Das ist nun wirklich ein Fall für Derrick, Wikileaks, die UNO oder Inspektor Schimanski. Jetzt werden in diesem Land auch noch Hunde video-überwacht. Scheußlich!

Und weil hier in Deutschland der Ordnungssinn überdurchschnittlich ausgeprägt ist, kriegen selbst die armen Viecher noch Ver- und Gebotsschilder gewidmet. Wohin soll diese Überwachungswut bloß noch führen?

Was kommt als nächstes? Abhören von Kühen? Telefonüberwachung von Katzen? Dossiers über Schweine? Man mag es gar nicht glauben, was hierzulande alles möglich ist.

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Zahlensalat im Hotel

Photo by W. Stock

Nun gehöre ich zu den Menschen, denen das kleine Abitur zuerkannt wurde. Trotzdem tue ich mich ab und an dann doch ziemlich schwer in dieser Welt mit all ihren Tücken und Hürden.

Meine Hirnzellen und ich, wir mögen beispielsweise keine allzu vertrackten Sachen. Insbesondere nach einem anstrengenden Arbeitstag, wenn wir beide spät abends abgespannt sind und nur noch ins Bett wollen.

Und wenn ich erschöpfter Gast in einem guten Hotel bin, mag ich schon gar keinen Denksport. Zu Hause kenne ich jede Steckdose beim Vornamen, doch im Hotel bewege ich mich auf fremden Terrain.

Dort im Hotel möchte ich nicht als Suchender wie ein Idiot über die Stockflure hin und her irren. Ist mir aber passiert. In Heidelberg. Fünf Sterne.

Zimmer 428? Logisch, sagt mein müdes Hirn, vierter Stock, ganz logisch.

Dies ist allerdings eine sehr törichte Schlußfolgerung. Logisch, aber töricht. Sie kann nur zutreffen, wenn es denn ein viertes Stockwerk gäbe. Gibt es

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Dem Professor Alzheimer seine Gasse

Photo by W. Stock

gefunden in Weßling, im Februar 2009

In dieser winzigen Gasse hat der Herr Professor Alois Alzheimer gewohnt, als er im nahen München praktizierte.

Das unscheinbare Alzheimergassl am idyllischen See, am äh, in äh, verdammt nochmal, wie hieß doch bloß noch einmal dieser See?

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Auf den Hund gekommen

gefunden in Düsseldorf, im Frühjahr 2009; Photo by W. Stock

Bisweilen, aber wirklich nur höchst selten, beschleicht mich das merkwürdige Gefühl, ein Hund würde in diesem Land besser behandelt als so mancher Mensch. Aber wie komme ich bloß auf solch düstere Gedanken?

Vielleicht weil ich durch eine deutsche Großstadt schlendere und plötzlich das schicke Ladengeschäft Dog’s Deli erblicke. Dieses Dog’s Deli in Düsseldorf ist das Feinkostgeschäft für den gehobenen Hund, der Dallmayr für den Dackel, wenn man so will.

Was solch ein Gourmet-Laden alles anzubieten hat! Einen exklusiven Keramik-Napf für den verwöhnten Kläffer, Mango Crossies für das Schlabbermaul, feinstes Hundegebäck. Ein Hunde-Plaid aus reinster Baumwolle, von Hand gefertigt, schlappe 75 Euro.

Auch wenn ich schon einiges auf dieser Welt gesehen habe, beim hippen Köter-Deli beschleichen mich leise Zweifel. Denn Delikatessen für den Köter, das muss man mal einem Inder oder Nigerianer erklären.

Doch der

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Rabatt auf dem Strich

gefunden in Landsberg am Lech, im Januar 2009; Photo by W. Stock

Nicht nur im Journalismus lernt man früh: Obacht bei sexuellen Anspielungen! Oma und Opa lesen es, der Lehrer, der Herr Pastor, der Nachbar. Irgendeiner fühlt sich immer auf den Fuß getreten. Zu recht. Denn meist gehen Themen unter der Gürtellinie eben unter die Gürtellinie.

Sprachlich bleibt es schwierig, beim Schlüpfrigen auch noch Eleganz zu bewahren. Natürlich gilt diese Regel auch für das Wirtschaftsleben.

Werbung mit plumper sexistische Optik fallen ordinär auf, sexistische Textspielereien stossen übel auf. Das Schlimmste jedoch: halbseidene Andeutungen erschweren eine vernünftige Markenführung.

Denn eine starke Marke funktioniert ähnlich wie ein guter Freund. So sagt man locker: Ich gehe mal eben zum Dallmayr. Am liebsten fliege ich Lufthansa!

Der Umgang mit

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Nicht spucken!

Hong Kong, im Oktober 2000; Photo by W. Stock

gesehen auf einer Fähre in Hong Kong

Auf einer der Star Ferries vom Hafen in Hong Kong nach Kowloon. Neben den üblichen Hinweisen, wo die Rettungsweste zu finden ist und dass man sich vor Taschendieben hüten solle, das bedeutsame Verbot: Do not spit! Nicht spucken!

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Picasso – wer oder was?

Photo by W. Stock

Frage an die jungen Leute, die sich mit der Welt da draußen auskennen.

Picasso – wer oder was ist das?

Picasso? Haben wir doch schon mal gehört. Aber wo? Klar doch, sicher: ein verdammt cooles Auto.

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vornehmer Zeitgeist

gefunden in München am Stachus, im Mai 2011; Photo by W. Stock

Das hört sich ja mächtig vornehm an, in einer Welt, wo selbst Kleines groß klingen sollte. WC-Center. Das spielt sprachlich doch in der Liga Congress Center.

Dabei steht das W jedoch für Water und das C für Closet. Ganz simpel und profan, Water Closet Center. Ich muss mal dringend ins WC-Center, wie man heutzutage so schön sagt.

So bahnen sich Anglizismus und Abkürzungs-Wahn ihren Weg zu höherem Blödsinn, wie auch bei dem Hausmeister, der zu einem Facility Manager wird.

Und bei solch einem Zeitgeist mutiert ein anrüchiges Scheißhaus halt zum aparten WC-Center.

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Hier wohnt Hempel

gefunden auf Mallorca, im April 2011; Photo by W. Stock

Ich wollte immer mal wissen, wie es bei Hempels unter’m Sofa aussieht. Leider habe ich den Hempel nie gefunden.

Endlich ist mir vor ein paar Tagen ein Hempel über den Weg gelaufen. Der Hempel von Mallorca.

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